- Abendveranstaltung
Soziale Arbeit in der hausärztlichen Grundversorgung – Wo Gesundheit und Alltag sich begegnen
Viele Patient*innen kommen nicht nur mit gesundheitlichen, sondern auch mit sozialen Problemen. Sozialarbeit entlastet Hausärztinnen und verbessert Versorgung sowie Lebensqualität.
18.06.2025, 18.00–19.30 Uhr – Aula BFH Soziale Arbeit, Hallerstrasse 10, 3012 Bern
Montagmorgen, volles Wartezimmer. Eine Patientin kommt zum Hausarzt – nicht nur
wegen Husten oder Schmerzen, sondern auch weil sie nicht mehr weiss, wie sie
die Miete zahlen soll. Ein älterer Herr braucht dringend Pflege, aber die Finanzierung
ist unklar. Eine junge Mutter ist völlig überfordert – nicht mit ihrem Kind, sondern
mit den Formularen des Sozialdienstes.
Solche Situationen gehören heute zum Praxisalltag. Die Anforderungen im Gesundheits-
wesen verändern sich rasant: Die Anzahl chronisch und mehrfach erkrankter Menschen
nimmt zu, die Kosten steigen und es fehlt an Fachpersonal. Bund und Kantone fordern
deshalb eine intensivere interprofessionelle Zusammenarbeit – und genau hier kommt
die Soziale Arbeit ins Spiel.
Die engen Kausalverbindungen zwischen sozialen Umständen und gesundheitlichem
Wohlbefinden / Krankheit sind mittlerweile dank umfangreichen Studien im In- und
Ausland hinreichend bekannt und nachgewiesen. Die meisten grösseren Spitäler
in der Schweiz tragen diesem Umstand Rechnung, indem die Disziplin der
Sozialen Arbeit wo nötig aktiv in den Behandlungsprozess mit einbezogen wird.
In der hausärztlichen Grundversorgung ist die Soziale Arbeit demgegenüber ein zartes
Pflänzchen. Es gibt gesamtschweizerisch einige wenige Pionierprojekte, die Hausarzt-
praxen beraten und deren Patient*innen begleiten und unterstützen; sei dies als
externes Sozialberatungsbüro oder im Rahmen eines Arbeitsplatzes in den Praxen selber. Erste Studien der Berner Fachhochschule zeigen: Soziale Probleme werden durch die
sozialarbeiterischen Interventionen früher erkannt, soziale Abwärtsspiralen verhindert,
die Lebensqualität der Patient*innen verbessert und die zuweisenden Ärzt*innen
entlastet.
Dr. René Rüegg, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Departement Soziale Arbeit der
Berner Fachhochschule präsentiert die Ergebnisse seiner aktuellen Forschungen
zur Sozialen Arbeit in der hausärztlichen Grundversorgung. Ergänzt wird der wissen-
schaftliche Blick durch den Erfahrungsbericht von Eva Horat, Sozialarbeiterin beim
Sozialberatungsbüro für Hausarztpraxen SoBü Bärn, die Einblicke in die praktische
Umsetzung dieses innovativen Ansatzes gibt.
Steckbrief
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Startdatum
18.06.2025, 18.00–19.30 Uhr
In Kalender eintragen - Ort Aula BFH Soziale Arbeit, Hallerstrasse 10, 3012 Bern
- Anmeldefrist bis zum 05.06.2025 an alumni-sozialearbeit@bfh.ch
- Kosten kostenlos