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Projekt zur Förderung von Biodiversitätsmanagement entlang globaler Wertschöpfungsketten
25.06.2025 Wie kann man Unternehmen dabei unterstützen die biologische Vielfalt entlang globaler Lieferketten zu schützen – ohne dabei an Wettbewerbsfähigkeit einzubüssen? Dieser Frage geht das Forschungsprojekt BioPrint nach, das gemeinsam von der ZHAW, BFH, Universität Zürich und dem Schweizer Verband für nachhaltiges Wirtschaften öbu durchgeführt wird. BioPrint wird vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanziert.
An der BFH Wirtschaft liegt die Projektleitung bei Sabrina Stöckli vom Institut Marketing & Global Management. In einem kurzen Interview erläutert sie die Ziele und den Ansatz von BioPrint.
Welche Rolle spielt die BFH innerhalb des interdisziplinären Forschungsteams, und welche Expertise bringt sie konkret ins Projekt ein?
Die BFH bringt ihre wirtschaftliche und psychologische Expertise in das Projekt ein und versteht sich als Bindeglied zwischen den Ökobilanzierungsexpert*innen der ZHAW und der Praxis. Gemeinsam mit öbu analysieren wir, an welchen psychologischen, operativen und kontextuellen «Schrauben» Unternehmen für ein wirkungsvolles Biodiversitätsmanagement drehen können. Einzigartig ist das Projekt durch den gezielten Einsatz von Konzepten der Verhaltensänderung sowie systematischen Frameworks wie dem Social Marketing, um auf Unternehmens- und Individualebene konkrete Massnahmen zu identifizieren, die biodiversitätsfreundliches Handeln fördern – etwa in der Lieferantenbewertung, Schulung oder Rekrutierung.
Warum ist es für Unternehmen heute wichtiger denn je, sich mit dem Thema Biodiversität auseinanderzusetzen?
Für Unternehmen ist Biodiversität heute ein zentraler Erfolgsfaktor: Sie beeinflusst die Stabilität von Lieferketten, die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen und die Erfüllung wachsender regulatorischer Anforderungen. Wer Biodiversitätsaspekte frühzeitig integriert, reduziert Risiken, stärkt seine Wettbewerbsfähigkeit und positioniert sich als zukunftsfähige Akteurin im Markt (z.B. attraktive Arbeitgeberin).
Welche langfristige Vision verfolgt das Projekt BioPrint im Hinblick auf globale Lieferketten und Biodiversitätsschutz?
Das Projekt BioPrint verfolgt die Vision, globale Lieferketten so zu transformieren, dass sie einen messbaren Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten. Langfristig sollen Unternehmen durch praxisnahe Werkzeuge, wissenschaftlich fundierte Daten und verhaltensbasierte Strategien befähigt werden, biodiversitätsfreundliche Entscheidungen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu treffen und so Teil der Lösung statt Treiber des Biodiversitätsverlusts zu sein.
Nationales Förderprogramm NFP 82: Biodiversität und Ökosystemleistungen
Das Nationale Forschungsprogramm «Förderung der Biodiversität und nachhaltiger Ökosystemleistungen für die Schweiz» (NFP 82) ist eine umfassende Analyse zu Erhalt, Bewirtschaftung und Nutzung von Biodiversität und Ökosystemleistungen in der Schweiz sowie zum Schweizer Fussabdruck auf die Biodiversität und die Ökosystemleistungen im Ausland. Zudem soll das Programm die zugrunde liegenden gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren untersuchen.