Eigenweltorientierte Kommunikation Demenz

Mit diesem CAS befähigen Sie sich, als zertifizierte*r Trainer*in Interaktionsschulungen für betreuende Angehörige von Menschen mit Demenz sowie für sowie Freiwillige und Fachpersonen im Demenzbereich durchzuführen und zu evaluieren.

Der Studiengang:

  • vermittelt die Grundlagen und Methodik des Interaktionsmodells Eigenweltorientierte Kommunikation Demenz

  • ermöglicht eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem eigenen verbalen sowie prä-, para- und nonverbalen Kommunikationsverhalten

  • gibt Ihnen ein umfassendes Set an Planungs- und Kursunterlagen für bedürfnisorientierte, zielgruppenspezifische Interaktionsschulungen in die Hand

  • richtet sich an Personen in der ambulanten, intermediären und stationären Demenzbetreuung/-pflege sowie der freiwilligen, kommunalen und kirchlichen Altersarbeit

  • findet in einer Klassengrösse von max. 16 Teilnehmenden statt mit Fokus auf Anwendung und Reflexion verschiedener Interaktionselemente

  • befähigt Sie zum*zur zertifizierten Trainer*in für Interaktionsschulungen «Eigenweltorientiert kommunizieren lernen»

Patina

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Certificate of Advanced Studies (CAS)
  • Dauer 18 Studientage plus Lerngruppen und Schulungsangebot in der eigenen Praxis
  • Unterrichtstage Di, Mi, Do
  • Anmeldefrist 28.8.2026
  • Anzahl ECTS 12 ECTS-Credits
  • Kosten CHF 7'200
  • Unterrichtssprache Deutsch
  • Studienort Bern
  • Departement Soziale Arbeit
  • Nächste Durchführung Oktober 2026 bis Dezember 2027 (inkl. Praxisanwendung und Reflexionsbericht)

Inhalt + Aufbau

Portrait

Mit dem Fortschreiten einer Demenzerkrankung stehen Betreuungs- und Pflegepersonen, seien es Angehörige, Freiwillige oder professionelle Fachkräfte, vor der Herausforderung, sich in der Kommunikation vermehrt an der Eigenwelt des demenzkranken Menschen zu orientieren. Eigenweltorientierte Kommunikation stärkt Verbundenheit, Sicherheit, Vertrauen und Kooperationsbereitschaft. Körperliche, kognitive und emotionale Ressourcen und Fähigkeiten können so für die Lösung herausfordernder Alltagssituationen aktiviert werden. In der Beziehung erleben Betreuende, Pflegende und Menschen mit Demenz mehr Gelassenheit, Wertschätzung und beglückende Momente. Mit der Interaktionsschulung «Eigenweltorientiert kommunizieren lernen» können Betreuende und Pflegende ihr Belastungserleben signifikant reduzieren und ihre Kompetenzen in befähigender Alltagskommunikation wirkungsvoll entwickeln.

Ausbildungsziel

  • Sie haben sich vertieft mit den Grundlagen des Interaktionsmodells Eigenweltorientierte Kommunikation Demenz auseinandergesetzt und können diese mit Ihren praktischen Erfahrungen und Erkenntnissen verbinden

  • Sie sind vertraut mit Haltung und Technik der idiolektischen Gesprächsführung, die sich an der Eigensprache des Gegenübers und den Grundbedürfnissen der Kommunikation nach Sicherheit, Verbundenheit, Kooperation, Selbstbestimmung orientiert. Sie können sie in Stress- und Alltagssituationen mit Menschen mit Demenz sowie in Beratungs- und Schulungssettings mit betreuenden Angehörigen, Freiwilligen oder Fachpersonen gezielt anwenden und wirkungsorientiert reflektieren.

  • Sie sind vertraut mit Haltung und Prinzipien eigenweltorientierter Kommunikation durch Bewegung und Berührung anhand der Interaktionslehre Kinaesthetics. Sie können sie in emotional oder alltagspraktisch herausfordernden Situationen mit Menschen mit Demenz sowie in Beratungs- und Schulungssettings mit betreuenden Angehörigen resp. Freiwilligen gezielt anwenden und reflektieren.

  • Sie sind in der Lage, als zertifizierte*r Trainer*in mit betreuenden Angehörigen von Menschen mit Demenz oder Freiwillige und Fachpersonen im Demenzbereich bedarfs- und bedürfnisgerechte Interaktionsschulungen «Eigenweltorientiert kommunizieren lernen» zu planen, zu organisieren, durchzuführen und zu evaluieren.

Der CAS setzt sich aus 3 je sechstägigen Kursblöcken sowie einer eigenständig organisierten, durchgeführten und evaluierten Angehörigen- oder Freiwilligenschulung sowie einem Reflexionsbericht als Kompetenznachweis zusammen.   

Block 1: Demenz: Eigensprache als Ressource 

Grundlagen, Haltung und Methodik der Idiolektik, einer achtsamen Art der Eigenwelt orientierten Kommunikation mit Hilfe der verbalen, nonverbalen und paraverbalen Eigensprache. Anwendung sowohl mit Menschen mit Demenz als auch mit betreuenden Angehörigen und Freiwilligen in Einzel- oder Gruppensettings. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Unsicherheits- und Stresserleben von Menschen mit Demenz und den daraus folgenden Konsequenzen für eine befähigende Betreuung.   

Block 2: Demenz: Bewegung und Berührung als Ressource 

Grundlagen, Haltung und Methodik körperlich-emotionaler Kopräsenz in eigenweltorientierter Kommunikation mit Menschen mit Demenz. Dazu gehören befähigende Bewegungs- und Berührungskommunikation in emotional- oder alltagspraktisch herausfordernden Situationen anhand der Bewegungslehre Kinaesthetics sowie förderliche Faktoren der Resilienz sowie der psychosozialen Hygiene und Selbstsorge in nahen Sorgebeziehungen. 

Block 3: Interaktionsschulung «Eigenweltorientiert kommunizieren lernen» 

Grundlagen der Curriculumsentwicklung bedürfnisorientierter Schulungen. Inhalte, Methodik, Didaktik, Evaluation der Interaktionsschulung für betreuende Angehörige resp. betreuende, Freiwillige und Fachpersonen in der Demenzbegleitung, -betreuung, -pflege. Eigenständige Planung und Evaluation der Schulung sowie Rekrutierung von Teilnehmenden.

Anwendung im eigenen Praxisfeld

Anschliessend an Block 3 erfolgt in Absprache mit der Studienleitung die eigenständige Durchführung und Evaluation der Interaktionsschulung «Eigenweltorientiert kommunizieren lernen» mit einer definierten Zielgruppe (Angehörige, Freiwillige oder Fachpersonen), welche mit einem Reflexionsbericht als Kompetenznachweis dokumentiert wird.

Unsere Lehr- und Lernformen betonen Praxisorientierung, Reflexion und die Integration von Fachwissen und Praxisexpertise aus unterschiedlichen Disziplinen und Erfahrungshintergründen.  

Im Kontaktstudium setzen wir uns einerseits vertieft mit zentralen Inhalten und Fragestellungen auseinander. Anderseits liegt der Schwerpunkt auf der Exploration, Übung und Reflexion spezifischer Elemente eigenweltorientierter Kommunikation an konkreten Fallbeispielen, Demonstrationsgesprächen, praktischen Anwendungen im Plenum und in Kleingruppen unter Supervision. Aufgrund dieses interaktiven Anwendungs- und Reflexionsschwerpunkt ist die Klassengrösse auf max. 16 Teilnehmende beschränkt.   

Zwischen den einzelnen Kursblöcken sammeln Sie schrittweise Erfahrungen mit den Möglichkeiten eigenweltorientierter Kommunikation. Zudem üben und reflektieren Sie Inhalte und Methodik in eigenständig organsierten Lerngruppen anhand von spezifischen Fragestellungen und Anleitungen. 

Das individuelle Selbststudium umfasst die Vor- und Nachbereitung der Lerneinheiten, das Literaturstudium, die Planung, Durchführung und Evaluation einer Interaktionsschulung für Angehörige oder Freiwillige sowie das Verfassen des Reflexionsberichtes.  

Mittels einer interaktiven, digitalen Lernplattform sind Studierende und Lehrende auch während des Selbststudiums im Kontakt. 

Ein wesentlicher Teil der Kompetenzentwicklung findet im Rahmen des anwendungs- und reflexionsorientierten Kontaktstudiums statt. Daher ist die vollständige Teilnahme an den 18 Kurstagen der grundlegende Kompetenznachweis. 

Darauf bauen folgende Kompetenznachweise auf: 

  • Dokumentation der Arbeit in den Lerngruppen 

  • Dokumentation der eigenständig organisierten, durchgeführten und evaluierten Interaktionsschulung «Eigenweltorientiert kommunizieren lernen» sowie der eigenen Kompetenzentwicklung im Rahmen des Studienganges in einem Reflexionsbericht als schriftliche Abschlussarbeit.

Titel + Abschluss

Certificate of Advanced Studies (CAS) der Berner Fachhochschule in Eigenweltorientierte Kommunikation Demenz

Dozentinnen + Dozenten

  • Bernhard Müller, Prof., Institut Alter, Berner Fachhochschule 

  • Tilman Rentel, Dr. med., Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Traumatherapeut DeGPT, Kommunikationstrainer und Idiolektik-Ausbilder

  • Zertifizierte Trainer*innen als Studienbegleiter*innen

Voraussetzungen + Zulassung

  • Fachpersonen der Demenzberatung, -betreuung, -pflege; Alters-, Sozial- und Bildungsarbeitende in Gemeinden, Quartieren, Kirche, Freiwilligenorganisationen, Besuchsdiensten; Fachpersonen der KESB und der Abklärung und Mandatsführung im Erwachsenenschutz; selbstständig Erwerbende in der Altersarbeit, die sich im Schulungsbereich Demenz engagieren möchten. 

  • Ehemalige betreuende Angehörige, die ihre Expertise in Demenzbetreuung erweitern und an andere Angehörigen und Freiwilligen weitergeben möchten. 

Bitte beachten Sie unsere Zulassungsbedingungen.

Studiengangspezifische Voraussetzungen

  • Erfahrungen im familiären oder institutionellen Zusammenleben mit Menschen mit Demenz  

  • Offenheit, an einem partizipativen Studienprozess mitzuwirken und die eigene Expertise einzubringen 

  • Spürbares Interesse, sich differenziert mit der eigenen Kommunikation auseinanderzusetzen 

  • Motivation und Zutrauen, das angeeignete Wissen und Können an Angehörige und Freiwillige weiterzugeben 

Organisation + Anmeldung

Oktober 2026 bis Dezember 2027
7 Kursblöcke à 2-3 Tage (Mi/Do oder Di-Do) verteilt über 9 Monate, jeweils 8.45 – 16.45 Uhr
Anschl. 6 Monate für Kompetenznachweis (Interaktionsschulung und Reflexionsbericht)

28.08.2026

Wir bitten Sie, im Online-Anmeldeformular unter «Weitere Beilagen» das ausgefüllte PDF-Zusatzformular hochzuladen. Besten Dank.

Beratung + Infoveranstaltungen

Studienberatung

Infoveranstaltungen

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Studienort + Infrastruktur