Inhalt + Aufbau
Porträt
Im Fachkurs stellen wir die Diagnose des chronischen Schmerzes in den Mittelpunkt und betrachten dieses Phänomen umfassend im interprofessionellen Kontext. Durch die aktive Einbindung von Betroffenen und Angehörigen schaffen wir ein tiefes Verständnis für die vielfältigen Einflussfaktoren.
Was erwartet Sie im Kurs?
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Tiefgehende Einblicke in die Schmerzentstehung: Erfahren Sie mehr über die Mechanismen der Schmerzentstehung und den Übergang vom akuten zum chronischen Schmerz.
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Lebensphasenspezifische Betrachtung: Wir berücksichtigen die unterschiedlichen Bedürfnisse von Kindern, Erwachsenen und älteren Menschen.
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Genesungsbegleitung im Fokus: Diskutieren Sie gemeinsam mit uns die vielfältigen Möglichkeiten der Genesungsbegleitung in verschiedenen Settings und ziehen Sie wertvolle Schlussfolgerungen.
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Selbstmanagementstrategien: Wir legen besonderen Wert auf Selbstmanagementstrategien, die auf verschiedenen Ebenen ansetzen: kognitiv, emotional, kreativ, spirituell, körperlich, verhaltensbasiert, sozial.
Ausbildungsziel
Im Fachkurs
Tag 1 und 2: Vertieftes Verständnis von chronischen Schmerzen
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Sie verstehen Schmerzen im biopsychosozialen Modell zu erfassen.
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Sie lernen die Komplexität von Schmerz und die verschiedenen Schmerzdimensionen kennen.
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Sie unterscheiden verschiedene Schmerztypen anhand der Art und Sensibilisierung des nozizeptiven Systems.
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Sie erlernen die Mechanismen von nozizeptivem, noziplastischem und neuropathischem Schmerz.
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Sie wenden Methoden an zur systematischen Erfassung und Bewertung von Schmerz.
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Sie erfassen das Schmerzerleben bei Kindern, Erwachsenen und älteren Menschen.
Tag 3: Schmerztherapie und Selbstmanagement
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Sie lernen die Anwendung spezifischer Strategien für die Schmerzbehandlung in ambulanten, stationären und palliativen Settings.
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Sie lernen die Grundlagen und fortgeschrittene Ansätze in der medikamentösen Schmerzbehandlung.
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Sie lernen den Einsatz von Techniken zur Selbsthilfe und nicht-medikamentösen Behandlung entsprechend dem Lebensalter der Patient*innen.
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Sie erlernen die Schmerztherapie im Kontext der persönlichen Lebenswelt (Kinder, Erwachsene, ältere Menschen).
Tag 4: Schmerzerleben und Präventivstrategien
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Sie erkennen und behandeln Wechselwirkungen zwischen chronischem Schmerz und Angst/Depression
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Sie kennen Strategien zur Bewältigung von chronischem Schmerz im täglichen Leben
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Sie implementieren Bewegungstherapien zur Unterstützung der Schmerzbehandlung
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Sie lernen den Umgang mit Schlafstörungen und Erschöpfung bei Schmerzpatient*innen
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Sie verstehen die Rolle von Stress, Stressintoleranz und Entspannung in der Schmerztherapie
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Sie integrieren Erkenntnisse aus der Mitgefühlforschung zur Unterstützung von Angehörigen
Tag 5: die interprofessionelle Zusammenarbeit unter Einbindung der Betroffenen und Angehörigen
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Sie fördern die Teamarbeit mit einem Fokus auf den Patient*innen im Zentrum des Behandlungsprozesses (Patient and Public Involvement and Engagement “ PPIE)
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Sie befassen sich mit der Entwicklung und Anwendung präventiver Strategien zur Vermeidung von chronischem Schmerz, einschliesslich psychologischer, sozialer und physischer Risikofaktoren (Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention).
Tag 6: Kommunikation und Shared decision Making (geteilte Entscheidungsfindung) in der Schmerzbehandlung
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Sie verbessern die kommunikativen Fähigkeiten im Umgang mit Schmerzpatient*innen und deren Familien.
Tag 7: Praxisorientierte Lösungen erarbeiten
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Anhand von Fallvignetten erarbeiten Sie im interprofessionellen Team und unter Einbezug der Betroffenen/Angehörigen individualisierte Behandlungspläne oder Selbstmanagementstrategien.