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«HelloDATA zeigt, dass wir in der Verwaltung moderne, zukunftsfähige Lösungen umsetzen können»

21.05.2025 Sofia Pulfer, Service Manager beim KAIO, und Michael Disteli, Business Lead Daten bei der Bedag, haben an der TRANSFORM 2025 einen Einblick in die Open-Source-Plattform HelloDATA BE gegeben. Wir sprechen mit den beiden über HelloDATA und die Zusammenarbeit von Verwaltung und Privatwirtschaft.

Das Wichtigste in Kürze

  • Michael Disteli von der Bedag und Sofia Pulfer vom Amt für Informatik und Organisation haben an der TRANSFORM 2025 gemeinsam ein Referat gehalten über Open-Source-Technologien als Basis für erfolgreiche Datenprojekte.

  • Im Interview schildern die beiden ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit von Verwaltung und Privatwirtschaft und was sie von der TRANSFORM mitnehmen.

Michael Disteli und Sofia Pulfer im Interview
Michael Disteli und Sofia Pulfer im Interview (Foto: Michael Eggen Photography)

Michael, welche Herausforderungen erlebst du in deiner täglichen Arbeit?

Mit HelloDATA und unserem Datenteam in der Bedag sind wir sehr vielseitig unterwegs. Wir entwickeln, warten und betreiben eine komplexe Datenplattform, die sich aus diversen Open-Source-Werkzeugen zusammensetzt. Zusätzlich unterstützen wir unsere Kunden auch direkt in der Umsetzung ihrer Daten-Usecases, um Entscheidungsfindung und Trendanalyse noch besser zu machen. Daraus ergibt sich ein breites Feld an Tätigkeiten, die aufeinander abgestimmt werden müssen, um ein optimales Ergebnis für unsere Kunden und die Bedag zu erzielen.

HelloDATA BE

Die Datenplattform HelloDATA wurde gemeinsam mit der Gesundheitsdirektion und dem kantonalen Amt für Informatik und Organisation für den Kanton Bern entwickelt und durch den Kanton Bern auf GitHub gestellt. Dadurch ist HelloDATA optimal auf die Bedürfnisse der öffentlichen Verwaltung ausgerichtet. HelloDATA verbindet die Agilität von Open Source mit der Zuverlässigkeit einer Unternehmenslösung und bündelt Ihren Daten-Workflow in einem einzigen zugänglichen Portal.

Wodurch zeichnet sich die Zusammenarbeit mit der Verwaltung aus?

Die öffentlichen Verwaltungen haben in vielen Dingen klar definierte Prozesse mit vielen involvierten Entscheidungsträgern. Auf der einen Seite stellt dies sicher, dass Entscheidungen gut durchdacht und breit abgestützt sind, andererseits bedeutet es aber auch, dass Projekte eine gewisse Vorlaufzeit benötigen, bevor man mit der Umsetzung beginnen kann. Dies gilt es in der Planung und Durchführung der gemeinsamen Vorhaben zu beachten, um einen optimalen Verlauf sicherzustellen.

In der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der Verwaltung versuchen wir schlussendlich Mehrwert zu schaffen, von dem auch die Bürger und Bürgerinnen der Schweiz profitieren können – sei es direkt oder indirekt durch mehr Transparenz oder erhöhte Effizienz der Verwaltung.

 

Bedag Informatik AG

Bedag

Die Bedag ist ein Schweizer IT-Dienstleistungsunternehmen im Besitz des Kantons Bern mit 470 Mitarbeitenden. Sie bietet individuelle IT-Gesamtlösungen aus einer Hand: von der Konzeptionierung über die Entwicklung, Bereitstellung und Integration bis zum Betrieb und der Pflege von IT­-Anwendungen.

Die Bedag Informatik AG ist seit 2019 Partnerin des Instituts Public Sector Transformation.

Michael Disteli und Sofia Pulfer im Interview
Michael Disteli und Sofia Pulfer im Interview (Foto: Michael Eggen Photography)

Sofia, wie erlebst du dies aus deiner Perspektive von der Verwaltungsseite her?

Aus Sicht der Verwaltung ist die Zusammenarbeit mit einem Partner wie der Bedag sehr wertvoll, insbesondere dann, wenn es um innovative Vorhaben wie HelloDATA geht. Natürlich bewegen wir uns innerhalb von klar definierten Prozessen und Vorgaben, was einerseits Sicherheit und Nachvollziehbarkeit schafft, andererseits aber auch Agilität herausfordert. Umso wichtiger ist es, dass wir mit einem Partner arbeiten, der unsere Rahmenbedingungen versteht und mit uns gemeinsam pragmatische Lösungen entwickelt. Die Offenheit und das gegenseitige Verständnis in der Zusammenarbeit waren für den Erfolg von HelloDATA entscheidend.

Amt für Informatik und Organisation des Kantons Bern (KAIO)

Logo KAIO

Das Amt für Informatik und Organisation des Kantons Bern (KAIO) ist das Kompetenzzentrum für die Umsetzung der Digitalisierung in der Kantonsverwaltung. Mit seinen Leistungen, vor allem im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik (ICT), kann die Kundschaft des KAIO ihr Geschäft digital transformieren und sich so ganz auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.

Das KAIO ist seit 2021 Partnerin des Instituts Public Sector Transformation.

Michael, mit HelloDATA bewegt die Bedag sich in einem umkämpften Markt. Wie behauptet ihr euch?

Die Bedag ist seit über 30 Jahren im Bereich der öffentlichen Verwaltung der Schweiz engagiert. Wir kennen darum die Bedürfnisse, Kultur und Herausforderungen dieses Segment bestens und können unsere Lösung und Dienstleistung genau darauf ausrichten. Dank der engen Zusammenarbeit mit dem Kanton Bern stellen wir sicher, dass sich die Lösung anhand echter Usecases und Anforderungen aus der öffentlichen Verwaltung weiterentwickelt.

Als Bedag sind wir zudem eine Anbieterin, die vom Betrieb bis zur Umsetzung und Einführung von Projekten die gesamte Dienstleistungsplatte rund um eine Datenplattform abdecken kann. Mit einem eigenen, hochsicheren Rechenzentrum, kompetenten Engineers und Datenanalysten stellen wir damit sicher, jegliche Bedürfnisse unserer Kunden bestens bedienen zu können.

HelloDATA zeigt, dass wir in der Verwaltung moderne, zukunftsfähige Lösungen umsetzen können – und das auf Basis von Open Source.

  • Sofia Pulfer Service Manager KAIO

Sofia, mit HelloDATA konnte eine Lösung für den Kanton Bern aufgebaut werden, welche auf die spezifischen Bedürfnisse der Verwaltung eingeht. Wie zufrieden bist du mit dem Resultat?

Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat. HelloDATA zeigt, dass wir in der Verwaltung moderne, zukunftsfähige Lösungen umsetzen können – und das auf Basis von Open Source. Besonders schätze ich, dass die Plattform nicht isoliert entwickelt worden, sondern direkt aus den Anforderungen der Fachstellen und Anwendungsfälle entstanden ist. Dadurch ist sie sehr praxisnah und benutzerfreundlich. Für uns als Verwaltung ist es ein grosser Gewinn, Daten transparenter, strukturierter und effizienter nutzen zu können – sei es für strategische Entscheidungen oder für die operative Arbeit.

Sofia, ihr habt eine «Community of Practice» gegründet, die sich alle zwei Monate trifft. Woher ist der Anstoss für die Gründung dieses Gefässes gekommen und wie profitieren die Teilnehmenden davon?

HelloDATA ist eine modulare Eigenentwicklung und daher gibt es bei den Direktionen und Ämtern diverse Bedürfnisse, die mit einer «Community of Practice» besser abgeholt werden können. Ich denke, auch der Austausch zwischen den Kund*innen ist fördernd. Dadurch, dass wir uns regelmässig treffen, bauen wir ausserdem eine Beziehung zueinander auf. So, dass sie sich auch nicht scheuen, eigene Ideen einzubringen.

Michael Disteli und Sofia Pulfer an der TRANSFORM 2025
Michael Disteli und Sofia Pulfer an der TRANSFORM 2025 (Fotos: Michael Eggen Photography)

Michael, in eurem Referat «HelloDATA im Kanton Bern – Open Source Technologien als Basis für erfolgreiche Datenprojekte» an der TRANSFORM hast du betont, dass ein zentraler Eingangspunkt über die Plattform für die Akzeptanz bei den Nutzer*innen von grosser Relevanz ist. Kannst du dies genauer erklären?

Ja, gern. Aktuell haben wir oft die Situation, dass man verschiedene Systeme hat wie Fachapplikationen, Excel, SAP mit eigenen Auswertungs- und Visualisierungsmöglichkeiten. Das führt dazu, das User sich mit vielen verschiedenen Systemen, mit dem Interface verschiedener Systeme auseinandersetzen müssen. Wir versuchen dies in einem Touchpoint zusammenzubringen. Damit man weiss, man kann auf eine Webseite, auf ein Portal gehen und man findet alles dort. Das erhöht aus unserer Sicht die Chance, dass es tatsächlich genutzt wird. Nur so generiert man auch wirklich Mehrwert.

Michael, wie gelingt euch der Spagat zwischen Nutzer*innen, Analyst*innen und Administrator*innen auf einer einzigen Plattform? Welche Erfahrungen hast du bisher gesammelt?

Es ist nicht ganz einfach. Wir versuchen uns bei den bereits etablierten Tools auf dem Open-Source-Markt zu bedienen und Tools einzubauen, welche die Nutzer bereits kennen und dadurch Komplexität aus der Plattform rauszunehmen. Denn wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir durch die vielen verschiedenen Arten von Nutzer*innen auch sehr viel Komplexität in den Betrieb und Unterhalt der Plattform einführen. Das ist etwas, was wir in Zukunft gut im Auge behalten und, falls nötig, in die eine oder andere Richtung anpassen wollen. Für den Moment haben wir damit aber einen guten Mix von Tools gefunden.

Was nehmt ihr mit von der diesjährigen TRANSFORM?

Michael: Für mich war es sehr interessant zu sehen, wie andere Stellen mit den Themen Data-Management und Data-Governance umgehen und was man gemacht hat, um erfolgreich zu werden. Das waren wertvolle Inputs für mich, weil es Fragen sind, die sich bei unseren Kunden auch immer wieder stellen, wenn es um die Einführung neuer Projekte geht. Bevor wir tatsächlich ein Projekt angehen können, müssen wir uns ganz viele Fragen stellen und Gedanken machen. In diesem Bereich kann ich einiges mitnehmen von der TRANSFORM.

Sofia: Ich schliesse mich Michael an!

Vielen Dank für das spannende Gespräch!

Michael Disteli und Sofia Pulfer im Interview
Michael Disteli und Sofia Pulfer im Interview (Foto: Michael Eggen Photography)

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