Monitoring xylobionter Käfer und Pilze im neuen Naturwaldreservat Fanel
Gemeinsam mit dem Kanton Bern untersuchen wir die Besiedlung durch xylobionte Käfer und Pilze auf einer Waldfläche von ca. 100 ha, die vor 150 Jahren noch mit Wasser bedeckt war.
Factsheet
- Schools involved School of Agricultural, Forest and Food Sciences
- Institute(s) Multifunctional Forest Management
- Research unit(s) Forest Ecosystem and Management
- Funding organisation Others
- Duration (planned) 01.04.2025 - 31.12.2027
- Head of project Prof. Dr. Thibault Lachat
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Project staff
Prof. Dr. Thibault Lachat
Nicolas Roth
Romain Angeleri
Michael Grüter -
Partner
Amt für Wald und Naturgefahren
Amt für Landwirtschaft und Natur
Eidgenössische Forschungsanstalt WSL - Keywords Naturwaldmonitoring, saprophytische Pilze, Totholzkäfer, Totholz, Naturschutzökologie, Biodiversität
Situation
Im Kanton Bern werden seit einigen Jahren verstärkt Massnahmen zur Förderung der Waldbiodiversität umgesetzt. Ein Leuchtturmprojekt ist dabei die Ausscheidung von rund 180 ha Wald am Nordostufer des Neuenburgersees (Seewald–Fanel) als Komplexwaldreservat – mehr als die Hälfte davon als Naturwaldreservat. Es wird künftig das grösste Reservat im Mittelland des Kantons sein. Mit der Aufgabe der forstlichen Nutzung und der natürlichen Dynamik steigt das Potenzial für xylobionte Organismen deutlich. Die Fläche ist forschungstechnisch besonders interessant, da sie erst durch die Juragewässerkorrektion um 1880 entstand und danach künstlich aufgeforstet wurde. Der Wald stockt somit auf ehemaligem Seeboden und weist keine Habitattradition auf. Dies und die klare Abgrenzung zu umliegenden Wäldern macht das Gebiet aus Forschungssicht einzigartig und interessant. Es fehlt jedoch fundiertes Wissen zu xylobionten Organismen, weswegen ein gezieltes Monitoring essenziell ist für eine aussagekräftige Erfolgskontrolle des Waldreservates.
Course of action
Auf 60 Probeflächen (50 im Waldreservat und 10 im Gehölzstreifen am See) wird das Vorkommen xylobionter Käfer und Pilze erhoben. Die Aufnahme der Käfer erfolgt mittels Kreuzfensterfalle (Flugfalle, Polytrap), welche über zwei Vegetationsperioden (April – August 2025 und 2026) installiert und regelmässig geleert werden. Für die Aufnahme der Pilze wird jeweils im Herbst jede Probefläche auf Fruchtkörper auf zwei ausgewählten Totholzstücken sowie durch eine 30-mintütige opportunistische Suche erfasst. Zusätzlich werden auf allen Probeflächen die für xylobionte Organismen relevante Waldstrukturen erfasst, beispielsweise das Totholzvolumen, die lebenden Bäume, die Baummikrohabitate und der Kronenschluss. Die resultierenden Daten werden anschliessend analysiert, indem die Artenvielfalt und -zusammensetzung der xylobionten Käfer und Pilze in Zusammenhang mit den Lebensraumtypen und Strukturen in Beziehung gesetzt werden.
Looking ahead
Dieses Projekt stellt die Grundlage für ein mögliches, zukünftiges Langzeitmonitoring dar.
