Inhalt + Aufbau
Porträt
Aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass sich Unterschiede im biologischen Geschlecht auf verschiedene Aspekte auswirken können – etwa auf Leistungsfähigkeit, Trainierbarkeit, Körperzusammensetzung, Verletzungsprävention, typische Verletzungsmuster sowie auf die Rehabilitation nach Erkrankungen oder Unfällen.
Gleichzeitig steigt die Zahl sportlich aktiver Frauen stark an und mit ihr auch die Nachfrage nach adäquater physiotherapeutischer Betreuung im sportspezifischen Setting oder in der Praxis.
Dieser Kurs untestützt Physiotherapeut*innen dabei, ihre therapeutische Herangehensweise differenziert auf Sportlerinnen auszurichten. Dabei stehen folgende Fragen im Zentrum:
- Was müssen wir über den weiblichen Körper im sportlichen Kontext wissen?
- Welche Aspekte sind für Prävention und Rehabilitation wichtig?
- Welche psychologischen und ethischen Themen beschäftigen die Sportlerin – und wie können wir diese professionell ansprechen?
Diesen Fragen geht der Kurs praxisnah und evidenzbasiert auf den Grund.
Ausbildungsziel
- Sie kennen wichtige sportpsychologische und ethische Bereiche, welche Sportlerinnen betreffen und können daraus ein professionelles Verhalten ableiten. Dazu gehören unter anderen die Themen «Nähe und Distanz» und «Abhängigkeiten».
- Sie kennen die relevanten, geschlechtsspezifischen Unterschiede der Anatomie und Biomechanik des Bewegungsapparates und ihren Zusammenhang mit typischen Verletzungsmustern, -häufigkeiten und -auffälligkeiten.
- Sie können aus dem neu erlangten Wissen Massnahmen für Anpassungen in der Rehabilitation und Verletzungsprävention ableiten und in der Praxis anwenden.
- Sie setzen sich kritisch mit dem Forschungsfeld auseinander und werden auf offene Themen und Möglichkeiten für die Schliessung der Gender Gap sensibilisiert.
- Sie erlangen das aktuelle Hintergrundwissen zum Thema «zyklusoptimiertes Training» und kennen den Einfluss der verschiedenen Hormone auf die Trainierbarkeit und Physiologie des weiblichen Körpers. Sie wissen Bescheid über die unterschiedlichen Verhütungsmethoden und deren Einfluss auf den Körper.
- Sie kennen die relevanten menstrualen Dysfunktionen sowie das Prämenstruelle Syndrom und haben Kenntnis über die Auswirkungen auf den Körper, die Psyche und die Leistungsfähigkeit der sportlich aktiven Frau.
- Sie kennen die physiologischen Hintergründe der hormonellen Umstellung der Menopause und wissen, welche Auswirkungen dies auf die sportlich aktive Frau haben kann.
- Sie wissen, was ein RED’S (Relative Energy Deficiency Syndrom) und spezifisch die «female athlete triade» ist und welche Auswirkungen es auf die Sportlerin hat. Sie können das RED’S erkennen und die notwendigen Schritte im Patientenpfad einleiten. Sie sind in der Lage, Sportlerinnen während ihrer Rückkehr in den Sport zu begleiten.