Essstörungen ganzheitlich verstehen und behandeln

Dieser interprofessionelle Fachkurs richtet sich an Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen und Pflegefachpersonen in der Essstörungstherapie. Er vermittelt praxisnahes Handwerkszeug für multimodale Behandlungskonzepte und fördert ein gemeinsames Verständnis aller beteiligten Fachpersonen.

Im Fachkurs bieten wir Ihnen

  • ein interprofessionelles Dozierendenteam mit langjähriger praktischer Erfahrung in der Essstörungstherapie.
  • eine interprofessionelle Sicht auf die Fallarbeit mit Perspektivenwechsel.
  • viel praktisches Üben zu essstörungsspezifischen Interventionen.

Steckbrief

  • Titel/Abschluss Fachkurs mit Option auf CAS
  • Dauer 8 Kurstage
  • Unterrichtstage Donnerstag, Freitag
  • Anmeldefrist 21. Dezember 2025
  • Anzahl ECTS 6
  • Kosten CHF 2’950
  • Unterrichtssprache Deutsch
  • Studienort Bern
  • Departement Gesundheit
  • Nächste Durchführung Januar bis Juni 2026
    ⇢ Die Durchführungsdaten finden Sie unter Organisation + Anmeldung

Inhalt + Aufbau

Portrait

Immer mehr Menschen zeigen ein gestörtes Essverhalten, von klassischen Essstörungen wie Anorexia, Bulimia und Binge Eating bis zu atypischen Formen. Die Grenzen, etwa zwischen gesundem Lebensstil und Orthorexie, sind oft fliessend. Auch erhöhter Süssigkeitenkonsum bei Stress kann in eine Negativspirale münden, die zu einer manifesten Essstörung führt.

Für Gesundheitsfachpersonen ist ein psychologisches Verständnis der Entstehung und Aufrechterhaltung solcher Störungen essenziell. Nur so können sie den Teufelskreis Betroffener nachvollziehen, ihnen empathisch begegnen und gezielte Interventionsansätze ableiten. Neben ernährungspsychologischem Wissen erfordert die Therapie ein Verständnis für Wahrnehmung, Emotionen und soziale Interaktionen sowie praktische Tools. Diese Kompetenzen und Interventionsansätze werden in Übungstagen praxisnah erarbeitet.

Der Kurs legt besonderen Fokus auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen und Pflegefachpersonen. Durch Praxisbeispiele und Supervisionen werden die Rollen und Perspektiven der Beteiligten geklärt und ein gemeinsamer Behandlungsplan entwickelt.

Ausbildungsziel

  • Sie erweitern Ihr psychologisches Verständnis zur Entstehung und Aufrechterhaltung verschiedener Essstörung.
  • Aus Sicht der Interdisziplinären Therapie erarbeiten Sie Behandlungsansätze zu den Störungsbildern und dem Umgang mit Rigidität, Kontrolle und Ängsten.
  • Sie lernen die Anteilearbeit in der Essstörungstherapie kennen und wenden diese an.
  • Sie begreifen Emotionen als zentrales Element der Essstörungstherapie, erarbeiten Interventionen zur Emotionsregulation und Stressbewältigung und wenden diese an.
  • Mit Hilfe der Supervision bauen Sie Kompetenzen für ein gemeinsames Fallverständnis auf und leiten Interventionen für den Behandlungsplan ab.
  • Sie analysieren und reflektieren ihre Aufgaben im interdisziplinären Behandlungsteam und kennen Chancen und Grenzen.

Modul 1 | Störungsentstehung, Aufrechterhaltung

  • Psychologisches Verständnis der Störungsentstehung und Aufrechterhaltung anhand verschiedener Modelle

Modul 2 | Interdisziplinäre Zusammenarbeit

  • Interdisziplinäre Therapie im Kontext von Rollen und Zuständigkeiten

  • Umgang mit Komorbiditäten, Rigidität, Kontrolle, Ängsten

Modul 3 | Fallsupervision und Interventionen I

  • Interdisziplinäre Fallsupervision

  • Interdisziplinäre Gruppenarbeit als Kompetenznachweisvorbereitung

  • Übungstag Interventionen I (Ängste, Anteilearbeit, Selbstwert)

Modul 4 | Interventionen II und Abschlusspräsentationen

  • Übungstag Interventionen II (Emotionen, Essbezogene Ängste, Glaubenssätze Essen)

  • Präsentationen Kompetenznachweis (interdisziplinäre Gruppen)

  • Asynchrone Lehre und Vorbereitungsaufträge
  • Präsenzunterricht im Plenum
  • Übungen und Gruppenarbeiten
  • Übungs- und Praxistage für das Erlernen von Interventionen

 

Der Kompetenznachweis besteht aus einer interdisziplinären Gruppenarbeit im Sinne eines Behandlungsplans mit einer Gruppenpräsentation:

  • Der Behandlungsplan sollte verschiedene interdisziplinäre Perspektiven enthalten (je nach Zusammensetzung der Gruppe)
  • Die Interventionen sollten anhand eines Fallbeispiels ausgearbeitet werden
  • Aufgaben, Schnittstellen und Grenzen der interdisziplinären Zusammenarbeit sollten beschrieben werden
  • Theoriegeleitet Überlegungen zur Krankheitsentstehung und Aufrechterhaltung sollten beinhaltet sein sowie ernährungspsychologische Begründungen für verschiedene Interventionsmöglichkeiten geliefert werden

Titel + Abschluss

Fachkurs der Berner Fachhochschule in «Essstörungen ganzheitlich verstehen und behandeln»

Dieser Fachkurs wird in folgendem Studiengang angerechnet:

Dozierende

  • Leonie Hiller, Msc Psychologie, Systemische Psychotherapie, Wissenschaftliche Mitarbeiterin BFH

  • Andrea Thutewohl, Dipl. Oecotrophologin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin BFH

Externe Dozierende

  • Regula Sortino, Dipl. Pflegefachfrau, Berufsbildnerin, Wohnheim Bethlehem
  • Shima Wyss, BSc Ernährung und Diätetik SVDE, MAS Systemisch-lösungsorientierte Beraterin; MAS Supervisorin/Coach BSO, KSA Spital Zofingen

Voraussetzungen + Zulassung

  • Ernährungsberater*innen (Bsc, FH, HF)
  • Ernährungswissenschaftler*innen
  • Psycholog*innen
  • Pflegefachpersonen
  • sonstige Gesundheitsfachpersonen und Therapeut*innen aus der Essstörungstherapie

Es gelten die allgemeinen Zulassungsbedingungen, die Sie im folgenden Dokument finden:

Sprachkenntnisse

Englischkenntnisse zum Lesen und Bearbeiten englischer Literatur werden vorausgesetzt.

Organisation + Anmeldung

8 Kurstage, Januar bis Juni 2026
Für 6 ECTS-Credits rechnen wir mit einem Workload von 180 Stunden (ca. 56 Stunden Präsenzunterricht und 124 Stunden Selbststudium)
Unterrichtszeiten in der Regel von 9.15 bis 16.45 Uhr

Modul 1 | Adipositas: Störungsentstehung, Aufrechterhaltung

  • Donnerstag, 29. Januar 2026
  • Freitag, 30. Januar 2026

Modul 2 | Interdisziplinäre Zusammenarbeit (z. B. Umgang mit Rigidität, Kontrolle und Ängsten bei Betroffenen)

  • Donnerstag, 19. Februar 2026
  • Freitag, 20. Februar 2026

Modul 3 | Interdisziplinäre Fallsupervision und Interventionen I

  • Donnerstag, 28. Mai 2026
  • Freitag, 29. Mai 2026

Modul 4 | Interventionen II und Abschlusspräsentationen

  • Donnerstag, 25. Juni 2026
  • Freitag, 26. Juni 2026

Anmeldefrist

21. Dezember 2025

Im Rahmen des Online-Anmeldeprozesses benötigen wir von Ihnen folgende Dokumente:

  • Kopien Ihrer Bildungsabschlüsse (im PDF-Format, max. 1 MB pro Dokument)
  • Passfoto (JPEG)

Bitte laden Sie diese Dokumente auch dann hoch, wenn Sie diese bereits im Rahmen einer anderen Anmeldung eingereicht haben. Wenn Sie Fragen oder Probleme bei der Online-Anmeldung haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Geschäftsbedingungen

Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Änderungen bleiben vorbehalten. Im Zweifelsfall ist der Wortlaut der gesetzlichen Bestimmungen und Reglemente massgebend.

Rückzugsregelung: Gemäss Weiterbildungsreglement ist ein Rückzug ohne Kostenfolge bis zum Ablauf der Anmeldefrist möglich. Nach diesem Zeitpunkt sind bei einer Abmeldung vor Beginn der Weiterbildung 50% des zu verrechnenden Betrages geschuldet.

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