Inhalt + Aufbau
Portrait
Immer mehr Menschen zeigen ein gestörtes Essverhalten, von klassischen Essstörungen wie Anorexia, Bulimia und Binge Eating bis zu atypischen Formen. Die Grenzen, etwa zwischen gesundem Lebensstil und Orthorexie, sind oft fliessend. Auch erhöhter Süssigkeitenkonsum bei Stress kann in eine Negativspirale münden, die zu einer manifesten Essstörung führt.
Für Gesundheitsfachpersonen ist ein psychologisches Verständnis der Entstehung und Aufrechterhaltung solcher Störungen essenziell. Nur so können sie den Teufelskreis Betroffener nachvollziehen, ihnen empathisch begegnen und gezielte Interventionsansätze ableiten. Neben ernährungspsychologischem Wissen erfordert die Therapie ein Verständnis für Wahrnehmung, Emotionen und soziale Interaktionen sowie praktische Tools. Diese Kompetenzen und Interventionsansätze werden in Übungstagen praxisnah erarbeitet.
Der Kurs legt besonderen Fokus auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ernährungsberater*innen, Psycholog*innen und Pflegefachpersonen. Durch Praxisbeispiele und Supervisionen werden die Rollen und Perspektiven der Beteiligten geklärt und ein gemeinsamer Behandlungsplan entwickelt.
Ausbildungsziel
- Sie erweitern Ihr psychologisches Verständnis zur Entstehung und Aufrechterhaltung verschiedener Essstörung.
- Aus Sicht der Interdisziplinären Therapie erarbeiten Sie Behandlungsansätze zu den Störungsbildern und dem Umgang mit Rigidität, Kontrolle und Ängsten.
- Sie lernen die Anteilearbeit in der Essstörungstherapie kennen und wenden diese an.
- Sie begreifen Emotionen als zentrales Element der Essstörungstherapie, erarbeiten Interventionen zur Emotionsregulation und Stressbewältigung und wenden diese an.
- Mit Hilfe der Supervision bauen Sie Kompetenzen für ein gemeinsames Fallverständnis auf und leiten Interventionen für den Behandlungsplan ab.
- Sie analysieren und reflektieren ihre Aufgaben im interdisziplinären Behandlungsteam und kennen Chancen und Grenzen.