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3 Fragen an Nadine Kletzl, Sozialarbeiterin beim Sozialdienst Münchenbuchsee

Das Departement Soziale Arbeit der BFH bietet für Bachelor- und Master-Absolvierende ein Mentoring-Programm an. Nadine Kletzl, die ihr Bachelor-Studium 2012 an der BFH abschloss, betätigte sich letztes Jahr ehrenamtlich als Mentorin. Warum sie ein Engagement als Mentor*in empfiehlt, verrät sie uns im Kurzinterview.

Nadine Kletzl

Frau Kletzl, weshalb empfehlen Sie Berufspersonen sich als Mentor*in für den Nachwuchs einzusetzen?

Es ist einfach eine gute Sache und es fägt! Man sollte viel mehr Know-how auf freiwilliger Basis weitergeben. Vielleicht ist man in einem anderen Zusammenhang selbst einmal froh darüber. Als mich als Absolventin etwas beschäftigte, wäre ich froh gewesen, eine aussenstehende Person konsultieren zu können. Als Mentor*in kann man eigene Erfahrungen weitergeben und jemanden coachen. Davon profitiert man auch selbst. Man erhält einen vertieften Einblick in eine andere Institution oder in ein anderes Tätigkeitsfeld. Ich habe Freude meine Mentee kennengelernt zu haben! Wir haben vor uns wieder einmal zu treffen.

Inwiefern hat das Mentoring-Programm Sie selbst weitergebracht?

Ich habe bei diesem Austausch gemerkt, wie ich mich seit meinem eigenen Berufseinstieg weiterentwickelt habe. Ausserdem interessiere ich mich seit längerem für den Coachingbereich. Das Mentoring-Programm hat mir gezeigt, dass ich das auch wirklich gerne mache. Es bot mir ein Feld, um das auszuprobieren. Das Mentoring-Programm hat mich darin bestätigt, dass ich im Bereich Coaching arbeiten möchte.

Sie schlüpfen in die Rolle der guten Fee: Welche drei Dinge würden Sie einem Mentee unbedingt mit auf den Weg geben?

Gelassenheit, Selbstfürsorge und Humor. Gelassenheit ist in unserem Job auf dem Sozialdienst extrem wichtig: Wir haben viele Fälle, schwierige Situationen und viel Druck. Das A und O ist es, sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Man sollte sich immer wieder daran erinnern, dass man nicht die ganze Welt retten kann. Auch mir gelingt das natürlich nicht immer.

Das Wort Selbstfürsorge habe ich im CAS Mandatsführung im Kindes- und Erwachsenenschutz aufgeschnappt. Einen ganzen Tag lang widmeten wir uns dort Atem- und Achtsamkeitsübungen. In unserem Beruf bearbeiten wir schwierige Fallsituationen und haben es mit Entscheidungen zu tun, die Leben beeinflussen. Das geht einem häufig nahe. Wir müssen mit Nähe und Distanz umgehen lernen. Damit man das prästiert, ist es sehr wichtig, dass wir Sozialarbeitende auch auf uns selbst achtgeben, damit wir nicht ausbrennen.

Humor ist ein Tool, um die Selbstfürsorge zu füttern. Er tut der eigenen Seele gut, dem Team und den Klient*innen. Humor hilft mir in diesem Beruf sehr.

Weitere Informationen

Ein ausführliches Interview mit Nadine Kletzl und ihrem Mentee Sarah Seiler zu ihren Erfahrungen als Teilnehmerinnen des Mentoring-Programms der BFH finden Sie in der nächsten Ausgabe des impuls, das Sie hier kostenfrei abonnieren können.

Das nächste Mentoring-Programm wird im Mai 2021 ausgeschrieben.

Fachgebiet: Soziale Arbeit
Rubrik: Studium