Studie Technologische Perspektive Digitale Souveränität

Blick auf die Schweiz, internationale Trends sowie Empfehlungen für die «Strategie Digitale Souveränität der Schweiz»

Steckbrief

  • Beteiligte Departemente Wirtschaft
  • Institut(e) Institut Public Sector Transformation (IPST)
  • Laufzeit (geplant) 22.09.2023 - 31.01.2024
  • Projektleitung Prof. Dr. Matthias Stürmer
  • Schlüsselwörter digitale Souveränität, Förderung Open Source Software, EDA, EMBAG

Ausgangslage

Der Bericht zeigt auf, was digitale Souveränität aus technologischer Perspektive bedeutet und welche Aktivitäten diesbezüglich in der Schweiz und im Ausland zurzeit realisiert werden. Ausserdem werden strategische Stossrichtungen und konkrete Empfehlungen für eine künftige «Strategie Digitale Souveränität der Schweiz» abgegeben.

Vorgehen

Zu Beginn definiert die Studie den Begriff der digitalen Souveränität und grenzt ihn von ähnlichen Konzepten ab, wobei sowohl der Umgang mit Daten als auch technologische Komponenten berücksichtigt werden. Ein zentraler Punkt ist die Analyse des aktuellen Stands in der Schweiz, wobei bestehende Initiativen und Projekte wie die Swiss Cloud und die Aktivitäten des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sowie des Bundesamts für Kommunikation (BAKOM) untersucht werden. Darüber hinaus betrachtet die Studie internationale Perspektiven auf digitale Souveränität, etwa in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Indien und China sowie bei internationalen Organisationen wie der Europäischen Kommission und den Vereinten Nationen. Auf dieser Basis werden strategische Stossrichtungen für die Schweiz formuliert, um ihre digitale Souveränität zu stärken, wobei technologische Felder wie Software, Daten und IT-Infrastruktur sowie sektorielle Bereiche wie Finanzwesen und Gesundheitswesen thematisiert werden. Abschliessend gibt die Studie 13 konkrete Empfehlungen zur Förderung der digitalen Souveränität in der Schweiz, wobei jede Empfehlung mit einer Einschätzung der Kostenfolgen und möglichen Verantwortlichen versehen wird. Die Studie verdeutlicht, dass die Schweiz in diesem Bereich im internationalen Vergleich Handlungsbedarf hat.

Ergebnisse

Die Studie «Technologische Perspektive der digitalen Souveränität» gibt 13 Empfehlungen zur Stärkung der digitalen Souveränität der Schweiz. Zunächst wird die Entwicklung eines eCH-Standards vorgeschlagen, um die digitale Souveränität durch einheitliche Standards zu fördern. Eine verstärkte Nutzung von Open-Source-Software im öffentlichen Sektor soll die Abhängigkeit von großen Anbietern verringern. Der Aufbau einer Swiss Government Cloud wird empfohlen, um die Datenhoheit zu sichern. Zur langfristigen Sicherstellung technologischer Unabhängigkeit sind Investitionen in die Ausbildung von IT-Fachkräften und die Einrichtung eines Open-Source-Programmbüros (OSPO) notwendig, um Open-Source-Aktivitäten zu koordinieren. Zudem sollen digitale Inklusion und Cybersicherheit gestärkt werden. Die Förderung der Forschung im Bereich digitaler Technologien wird ebenfalls empfohlen. Weitere Vorschläge beinhalten die Anpassung der Gesetzgebung zur Unterstützung der digitalen Souveränität, die Förderung der internationalen Zusammenarbeit und die Schaffung eines nationalen Datenraums. Auch die Nutzung von Open Data zur Förderung von Innovation und Transparenz sowie die Entwicklung einer nationalen KI-Strategie sind zentrale Punkte, um die Schweiz im digitalen Bereich wettbewerbsfähig zu halten.