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Das Projekt zielt darauf ab, gängige Stereotypen über Geflüchtete zu hinterfragen und zu verändern, indem Geflüchtete nicht nur als bedürftige Menschen in Not dargestellt werden, sondern als Menschen, die aktiv zur Gemeinschaft beitragen.
Fiche signalétique
- Départements participants Travail Social
- Institut(s) Institut diversité sociale et culturelle
- Organisation d'encouragement Autres
- Durée (prévue) 01.04.2025 - 31.03.2028
- Direction du projet Dr. Claske Dijkema
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Équipe du projet
Prof. Dr. Heidi Kaspar
Shkumbin Gashi - Mots-clés Kulturelle Teilhabe, Geflüchtete, Partizipation, ländlicher Raum, Inklusion, Integration, Ehrenamtliches Engagement
Situation
Geflüchtete Personen leben in der Schweiz isoliert von der Mehrheitsgesellschaft. Im peri-urbanen und ländlichen Raum ist diese Isolierung akzentuiert. Die Folge dieser physischen Segregation: kaum soziale Teilhabe und kaum Berührungspunkte zur ansässigen Bevölkerung. Dies hat sowohl Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit geflüchteten Menschen. Angehörige der Aufnahmegesellschaft reagieren sehr unterschiedlich auf Flüchtlingsunterkünfte und Menschen auf der Flucht. Persönliche Kontakte spielen dabei eine grosse Rolle. Ob skeptisch bis feindlich oder solidarisch-unterstützend, selten werden Geflüchtete als Chance für einen Ort verstanden. Hier setzt dieses Projekt an: Menschen in Aufnahmeeinrichtungen sind heute hier und haben ihre Talente, Fähigkeiten und Interessen mit dabei. Sie fliessen jedoch nicht als Ressource ins Dorfleben ein. Die Isolation ist eine verpasste Chance. Trotz des Ziels die Asylsuchenden bei der Integration möglichst gut zu unterstützen, wird diese Aufgabe oft nicht erfüllt. Gleichzeitig gibt es viele kulturelle Initiativen von Freiwilligen, die Gelegenheit für Austausch und Begegnung bieten könnten. Mit dem von der BFH durchgeführten Pilotprojekt «Von Segregation zu Inklusion» wurden, mit Workshops und in vielen individuellen Gesprächen, partizipativ Grundlagen für eine weiterführende Zusammenarbeit in einer ländlichen Gemeinde erarbeitet.
Approche
Die erste Phase des Projekts umfasst die Analyse und Planung. Ein Projektteam aus lokalen Freiwilligen, Personen aus Asylunterkünften im Kanton Bern und Fachpersonen aus der Kultur wird gebildet. Gemeinsam wird ein detaillierter Aktivitätsplan mit dem Schwerpunkt auf kulturelle Teilhabe entwickelt, der die Terminierung von Workshops und kulturellen Aktivitäten beinhaltet. In der Umsetzungsphase werden 20 explorative und partizipative Workshops mit Geflüchteten und lokalen Freiwilligen durchgeführt, um Interessen und Bedürfnisse zu ermitteln. In diesen monatliche Workshops erprobt dokumentiert und evaluiert das Projektteam gemeinsam mit den Teilnehmenden partizipative Methoden. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen finden kulturelle Aktivitäten statt. Zudem wird eine detaillierte Mapping erstellt, die sowohl die Kompetenzen und Potenziale der Gemeindemitglieder als auch bestehende Angebote erfasst und miteinander verknüpft. Ein Höhepunkt dieser Phase ist die Planung und Durchführung eines Talentfestivals, das als Plattform für Austausch und Begegnung dient. Die abschliessende Phase widmet sich der Dokumentation und Systematisierung der Erfahrungen. Die Erkenntnisse aus den Workshops werden beschrieben und umfassend in Form von Video- und Audiodokumentationen festgehalten. Auf Basis dieser Erfahrungen wird eine Toolbox mit erfolgreichen partizipativen Methoden zur Förderung kultureller Teilhabe erstellt. Abschliessend werden die Toolbox und die Dokumentationen veröffentlicht.