Being a parent
Die leiblichen Eltern von Pflegekindern stellen eine wenig beachtete und stigmatisierte Personengruppe dar. Dieses Projekt entwickelt Ansätze, um sie in ihrem herausforderungsreichen Elternsein zu unterstützen.
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Soziale Arbeit
- Institut(e) Institut Kindheit, Jugend und Familie
- Förderorganisation Andere
- Laufzeit (geplant) 01.01.2026 - 31.12.2027
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Projektleitung
Andrea Abraham
Franziska Beer -
Projektmitarbeitende
Mirjam Lussi
Daniela Willener
Vanda Wrubel
Martina Roos
Emma Nadol -
Partner
Palatin Stiftung (Förderorganisation)
Fachstelle Kinderbetreuung Luzern
Swiss Center for Design and Health - Schlüsselwörter Pflegekinder, leibliche Eltern, Partizipation, Teilhabe, Kindeswohl
Ausgangslage
Zu den Herkunftseltern von Pflegekindern gibt es nur begrenzte Evidenz. Bestehende Studien fokussieren diese Personengruppe a) weitgehend aus Perspektive der Pflegeeltern und der involvierten Fachpersonen und b) mit einem problematisierenden Ansatz. Die wenigen Studien, welche die individuellen Lebenslagen und das subjektive Erleben von Herkunftseltern beleuchten, beschreiben, dass Scham, Schuld, Minderwertigkeit, Wut, Trauer und Angst häufig geäusserte Gefühle sind. Ihre Auseinandersetzung mit ihrer Rolle als Mutter und Vater ist geprägt von Ambivalenzen (Nähe/Distanz, Wunsch/Realität, Selbstbestimmung/behördliche Intervention) und gesellschaftlicher Stigmatisierung. Elterliches Handeln in diesem Kontext wird im Fachdiskurs mit Konzepten und Begriffen wie «distant parenthood», «mother yet not mother» und «Eltern im Wartezustand» benannt. Gleichzeitig bestehen zahlreiche Begründungszusammenhänge für die Arbeit mit Eltern - z.B. rechtliche Notwendigkeit, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der Hilfen, Verringerung der Loyalitätskonflikte der Kinder. In unserem Projekt erforschen wir dieses ambivalente Elternsein und entwickeln unterstützende Ansätze. Unser Ziel ist es, Eltern darin zu unterstützen, zum gelingenden Aufwachsen ihrer Kinder beizutragen und ihre Elternrolle entlang ihrer Ressourcen zu definieren und zu leben.
Vorgehen
Im Projekt begegnen sich Praxiswissen, wissenschaftliche Evidenz und Designforschung. Es gliedert sich in vier Module: - Internationaler Forschungsstand zu den leiblichen Eltern von Pflegekindern; Praxiskonzepte zur Arbeit mit leiblichen Eltern; Auseinandersetzung mit der normativen Rahmung des Projekts - Qualitative und ethnographische Datenerhebung, welche u.a. Interviews mit Eltern, Pflegekindern, Care Leaver*innen und Fachpersonen miteinschliesst - Co-Creation eines Partizipationstools mit einer Gruppe von Eltern - Diffusionsarbeiten