THG-Reporting & -Reduktion in der Praxis
Mit den steigenden Anforderungen an die Offenlegung von THG-Emissionen nehmen die Aufwände für Datenerfassung und -analyse zu. Diese Kurzstudie untersucht die Wirksamkeit von Software für die Erfassung und Reduktion von Emissionen
Steckbrief
- Beteiligte Departemente Wirtschaft
- Institut(e) Institut Public Sector Transformation (IPST)
- Forschungseinheit(en) Data and Infrastructure
- Strategisches Themenfeld Themenfeld Nachhaltige Entwicklung
- Laufzeit 01.07.2024 - 15.03.2025
- Projektleitung Prof. Dr. Jan Bieser
-
Projektmitarbeitende
Lukas Platter
Prof. Dr. Jan Bieser -
Partner
Swisscom AG
Sweep SAS
Sulytics AG - Schlüsselwörter Treibhausgase, Reporting, Reduzierung, Emissionen, Datenmanagement, Nachhaltigkeit
Ausgangslage
Die rasant steigenden Anforderungen an die Offenlegung von THG-Emissionen stellen Unternehmen vor eine grosse Herausforderung, da die Aufwände für Datenerfassung und -analyse steigen. Zahlreiche Softwaretools unterstützen Unternehmen bei der Verwaltung von THG-Emissionsdaten und versprechen eine Vereinfachung des Datenmanagements, die Einhaltung von Regularien und eine gezielte Emissionsreduzierung. In dieser Kurzstudie untersuchen wir, wie effektiv THG-Management-Software Unternehmen bei der besseren Verwaltung und Reduzierung ihrer THG-Emissionen unterstützt.
Vorgehen
Forschende der Berner Fachhochschule befragten Kund*innen von zwei Plattformen für Nachhaltigkeitsdatenmanagement gemeinsam mit Vertreter*innen von Sulytics, Sweep und Swisscom. Die Umfragen wurden entlang folgender Themen durchgeführt: (1) Motivationen für die Einführung dieser Tools (2) Nutzungsmuster, wie z. B. genutzte Funktionen und erfasste Emissionsquellen (3) Effektivität dieser Tools für die Verwaltung und Reduzierung von Treibhausgasemissionen (4) Verbesserungsmöglichkeiten
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass die Tools als wertvoll für das Management von Emissionsdaten wahrgenommen werden und zu mehr Transparenz und gezielteren Emissionsreduzierungen beitragen. Der primäre Mehrwert der Tools liegt in der Systematisierung der Datenerfassung, dem effizienten Monitoring und der Erstellung aussagekräftiger Berichte. Die Tools werden bisher seltener für die Entwicklung prospektiver Prognosen und Treibhausgasminderungsmassnahmen eingesetzt. Dies erfordert jedoch auch ein ausgereifteres Treibhausgasmanagement, das möglicherweise noch nicht in allen Organisationen vorhanden ist. Für eine effektive langfristige Planung von Reduktionsmassnahmen und -zielen kann es zudem erforderlich sein, Emissionsdaten sehr detailliert in den Tools zu erfassen. Zusätzlich besteht Bedarf an einer weiteren Vereinfachung in der Nutzung der Tools, um den Aufwand für das THG-Management zu senken. Beispielsweise wurde vorgeschlagen, dass die Tools automatisch Emissionsfaktoren empfehlen könnten. Dies erfordert jedoch einen Kompromiss zwischen den Anforderungen an die Benutzerfreundlichkeit und der Notwendigkeit, detaillierte Daten innerhalb des Tools zur Planung von Reduktionsmassnahmen zu erfassen. Es ist entscheidend, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Erfassung detaillierter Daten, der Bereitstellung relevanter Funktionen und der Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit zu schaffen.