Massnahmen Linked (Geo)data
Das Projekt umfasste die Kartierung der Linked-Data-Bildungslandschaft der Schweiz und darüber hinaus sowie die Durchführung einer Bedarfsanalyse in der Schweizer Linked-Data-Community hinsichtlich der Veröffentlichung von Linked Geodaten.
Fiche signalétique
- Départements participants Gestion
- Institut(s) Institute for Public Sector Transformation
- Unité(s) de recherche Data and Infrastructure
- Durée 01.05.2024 - 23.04.2025
- Direction du projet Prof. Dr. Jan Bieser
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Équipe du projet
Dr. Jurek Müller
Lukas Platter
Prof. Dr. Jan Bieser - Mots-clés Linked Data, Linked Geodata, Open Data, Bildung, Strategie für Geoinformation Schweiz
Situation
Mit der zunehmenden Anerkennung der Vorteile von Linked Data und der besseren Zugänglichkeit von Linked Data selbst wird das Konzept von einer wachsenden Zahl von Datenherausgeber*innen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor übernommen und umgesetzt. Damit wird auch die Ausbildung und Schulung von Datenbesitzer*innen und Datennutzer*innen immer wichtiger. Dies gilt insbesondere für den Bereich Linked Geodata, der zwar noch unterrepräsentiert ist, aber das Potenzial hat, den Wert von Linked Data durch Tools wie GeoSPARQL nocheinmal erheblich zu steigern. GeoSPARQL ist ein Standard und eine Abfragesprache, die raumbezogene Abfragen auf RDF-Triplestores ermöglicht und somit die analytischen Stärken von Wissensgraphen und Geoinformationssystemen kombiniert. Bisher werden Linked Geodata in der Schweiz hauptsächlich von der Bundes Geodaten-Infrastruktur (BGDI) über deren GeoSPARQL Triplestore bereitgestellt. Da die Umwandlung in RDF, einschliesslich einer sorgfältigen Annotation der Metadaten, jedoch zeit- und ressourcenintensiv ist, ist bisher nur ein kleiner Teil der offenen Geodaten der Schweiz als Linked Data verfügbar.
Approche
Mit dem Projekt wurden zwei Massnahmen aus dem Aktionsplan 2024 der Geoinformationsstrategie Schweiz umgesetzt. Das primäre Ziel von Arbeitspaket 1 (Aktion 2-24-05) war es, einen umfassenden Überblick über bestehende Aus- und Weiterbildungsprogramme zu Linked Data zu erstellen, welcher sowohl Schweizer als auch internationale Angebote umfasst. Die Suche bezog sich sowohl auf das allgemeine Thema Linked Data als auch auf das spezifische Thema Linked Geodata. Basierend auf einer strukturierten Stichwortsuche wurde zu jedem gefundenen Angebot ein umfassender Satz an Metadaten erfasst. Das Ziel von Arbeitspaket 2 (Aktion 2-24-06) war es, spezifische Geodatenkategorien und Geodatensätze zu identifizieren, welche, basierend auf den tatsächlichen Bedürfnissen der Linked-Data-Community in der Schweiz, für die Umwandlung und Publikation als Linked Geodata priorisiert werden können. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde eine Online-Umfrage mit der Zielgruppe der Linked-Data-Community in der Schweiz konzipiert und durchgeführt, gefolgt von einer quantitativen und qualitativen Analyse der Ergebnisse. Basierend auf dieser Analyse wurde eine Rangliste von Geodatenkategorien und Geodatensätzen erstellt.
Résultat
Die im Arbeitspaket 1 erstellte Liste der gefundenen Lernressourcen umfasste 100 Kurse, Tutorials und Dokumentationen. Etwa 70 % der gefundenen Ressourcen waren kostenlos, von welchen die meisten online verfügbar waren. Die Mehrheit der Ressourcen war in englischer Sprache verfügbar mit weniger Ressourcen in Französisch, Deutsch und Italienisch. Während es viele Ressourcen zu spezifischen Linked-Data-Themen gab, sind umfassende und vollständige Materialien und Kurse, die eine Vielzahl von Themen abdecken, rar. Die größte Lücke bei den Lernressourcen besteht im Bereich Linked Geodata, wo es nur wenige technische und wissenschaftliche Dokumentationen gibt. Die Analyse der Umfrageergebnisse in Arbeitspaket 2 ergab, dass innerhalb der Linked-Data-Community die Berührungspunkte mit Linked Geodata noch selten sind, wobei weniger als die Hälfte (46 %) der Befragten bereits Erfahrung mit GeoSPARQL haben, was möglicherweise auch auf das noch begrenzte Datenangebot zurückzuführen ist. Die Kategorien mit der höchsten Nachfrage für die Veröffentlichung zusätzlicher Linked Geodaten waren Verkehr, Grenzen, Basiskarten, Ortsangaben und Referenzsysteme, Gebäude und Anlagen, Grundstückskataster, Gewässer, Kommunikation, und Raumplanung. Einige der explizit nachgefragten Datensätze werden jedoch bereits von der BGDI veröffentlicht, was darauf hindeutet, dass Teile der Linked-Data-Community offenbar nicht in vollem Umfang über das bereits vorhandene Angebot an Linked Geodata informiert sind.
Perspectives
Das Projekt identifizierte Lücken in der Linked-Data-Bildungslandschaft und ermöglicht so gezielte Anstrengungen zur Schaffung dringend benötigter Bildungsangebote, um die Wirkung vielversprechender Konzepte wie Linked Geodata zu maximieren. Darüber hinaus wurden im Rahmen des Projekts Geodatensätze und -kategorien identifiziert, die für die Veröffentlichung von Linked Geodata priorisiert werden können, um den ausdrücklichen Bedürfnissen der Linked-Data-Community gerecht zu werden. Auf diese Weise kann die Wirkung künftiger Bemühungen zur Konvertierung von Geodaten in Linked Data maximiert werden.