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  • Bachelor of Science in Lebensmittelwissenschaften

Porträt José Amado-Blanco

«Ich habe schon immer gewusst, dass ich keinen normalen Weg einschlagen werde.» Der Lebensmitteltechnologe José Amado-Blanco hat mit zwei Mitbegründern das Start-up yamo gegründet, welches «gesunde, frische und leckere Baby- und Kindernahrung» verspricht. Im Interview erzählt er seine Erfolgsgeschichte.

José Amado-Blanco

 

Was hast du an der BFH studiert? Wann hast du dein Studium abgeschlossen?
Von 2011 bis 2014 habe ich an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL in den Zollikofen Lebensmitteltechnologie studiert. Im Studium hatte ich den Schwerpunkt «Hochdruckpasteurisation». Dieses Fach war super für mich, denn diese Technologie verwenden wir nun in unserem Unternehmen, um die Babynahrung herzustellen.

Was hast du aus dem Studium an der BFH mitgenommen?
Die Dozierenden wissen sehr viel und konnten mir während dem Studium viel beibringen. Dieser Wissenstransfer ist super. Was mir auch sehr gefallen hat ist, dass die Dozierenden sehr hilfsbereit waren. Auch nach dem Studium konnte ich auf ihre Hilfe zählen. Ausserdem trimmen die Dozierenden die Studierenden zu einem hohen Qualitätsstandard, was im weiteren Berufsleben sehr hilfreich ist. Die Qualität muss stimmen, denn sonst sind die Kundinnen und Kunden unzufrieden. Diese Liebe zur Qualität und der Innovationsgedanke habe ich vom Studium an der BFH mitgenommen. Die Module, in welchen wir innovative Produkte von A bis Z entwickelt haben, machten mir am meisten Spass. Dadurch war ich gedanklich bereit etwas selber zu entwickeln und eine eigene Firma zu gründen.

Was hat dir rückblickend während deiner Studienzeit an der BFH gefehlt?
Entrepreneurship war während meinem Studium vor 6 Jahren noch kein Thema. An der Diplomfeier hat die Gründerin der Gourmetbox ein Referat gehalten, was ich als schöner Abschluss empfand. Denn diese Erfolgsgeschichte zeigte mir auf, dass ich dank dem Studium viel erreichen kann. Der Bachelor of Science in Lebensmittelwissenschaften ist sehr wertvoll und kann viele Türe öffnen.

Das Start-up yamo, welches du mitgegründet hast, verspricht «frische Bio-Babynahrung». Wie ist es dazu gekommen?
Meine 2 Mitbegründer Tobias Gunzenhauser und Luca Michas hatten die Idee bessere Babynahrung herzustellen. Für die Produktentwicklung benötigten sie deshalb einen Lebensmitteltechnologen. Tobias, den ich bereits lange kenne, hat mich angefragt, da ich über das benötigte Fachwissen verfüge. Ich habe viele Versuche mit der Hochdruckpasteurisations-Technologie gemacht und selber Rezepturen erstellt. Die Rezepte haben wir zusammen mit Kundinnen und Kunden getestet. Aufgrund der positiven Feedbacks haben wir uns entschieden mit der Produktion zu starten. Im 2016 haben wir die AG gegründet und im 2017 sind wir auf den Markt gegangen.

Wir vertreiben Babynahrung, welche aus natürlichen Zutaten besteht, schonend hergestellt wird und keinerlei Zusätze enthält. Wir haben 3 Produktelinien: Babybrei-Becher, Quetschies und yamoghurts.

Wie hat sich das Unternehmen bisher entwickelt?
Das Unternehmen hat sich sehr gut entwickelt. Die Anzahl der Mitarbeitende ist von 3 auf 33 Mitarbeitende angestiegen und wir wachsen von Monat zu Monat. Wir produzieren nicht selber, sondern haben einen Produktionspartner. Wir sind hauptsächlich eine Marketing- und Vertriebsfirma. Den grössten Anteil an unserem Umsatz machen wir mit dem Online-Versand. Unsere Vermarktung läuft vor allem über den digitalen Weg. Wir machen Werbung via Influencer und sind auf den Sozialen Medien wie Facebook und Instagram vertreten.

War der Weg in die Selbstständigkeit schon immer dein Ziel?
Während meinem Masterstudiengang an der ZHAW habe ich Leute kennengelernt, welche bereits ein Start-up gegründet haben. Dies war für mich eine grosse Inspiration und ich habe mich bewusst entschieden, ebenfalls diesen Weg zu gehen. Ich habe schon immer gewusst, dass ich keinen normalen Weg einschlagen werde. Eine fixe Vorstellung, dass ich ein eigenes Unternehmen gründen möchte, gab es aber nicht. Ich habe verschiedene Sachen ausprobiert. Die Idee der Selbstständigkeit ist erst während dem Masterstudiengang entstanden.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Mein Team ist verantwortlich für die Produktentwicklung, Logistik, Customer Hapiness und das Qualitätsmanagement. Dort wo es am meisten Input braucht, bin ich zuständig. Ich versuche meinen Mitarbeitenden dort zu helfen, wo sie gerade anstehen. Meine Wochen sind sehr abwechslungsreich. In einer Woche beschäftige mich vor allem mit Logistik-Themen, die nächste Woche erarbeite ich ein Konzept im Bereich Customer Hapiness oder ich befasse mich mit dem Qualitätsmanagement. Jeder Tag ist anders und auch innerhalb von 2 bis 3 Monate verändern sich die Aufgaben, da durch den Zuwachs an neuen Mitarbeitenden auch die Funktionen neu verteilt werden.

Bist du Mitglied in einer Alumni-Organisation? Was ist für dich ein Mehrwert der Alumni-Arbeit an Hochschulen?
Nein. Ich sehe aber definitiv einen Mehrwert in der Alumni-Arbeit. Ich kann mir auch vorstellen mich irgendwann einem Alumni-Netzwerk anzuschliessen, sofern es im Unternehmen etwas ruhiger wird.

Welchen Rat gibst du künftigen und aktuellen Studierenden mit auf den Weg?
Die Studienzeit geniessen insbesondere die unterrichtsfreie Zeit im Sommer. Die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL hat eine super Infrastruktur. Es war eine schöne Zeit 2 Jahre auf dem Campus zu wohnen.

Was machst du in deiner Freizeit?
Ich finde den Ausgleich im Sport. Ich unternehme regelmässig Wochenendtrips und im Sommer gehe ich gerne in die Berge wandern.

 

Weitere Informationen

www.yamo.bio

Beitrag im Magazin Gründerszene

(Stand des Interviews: August 2020)