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  • Dipl. Techniker/in HF Holztechnik

Porträt Jan von Wartburg

«Als uns bewusst wurde, wie viel Verpackungsmaterial in Form von Holzkisten und Paletten in den Hinterhöfen von Industrieunternehmen auf die Entsorgung wartet, war die Geschäftsidee von reWood geboren». BFH-Alumnus Jan von Wartburg hat mit Nicolas Pfister das Start-up «reWood» gegründet. Das Unternehmen stellt aus altem Holz handgefertigte Designerstücke her. Im Interview spricht er über den Alltag in der Selbstständigkeit.

  • Studienabschluss: Dipl. Techniker HF Holztechnik
  • Architektur, Holz und Bau
  • Unternehmen: reWood
  • Gründungsjahr: 2017
  • Gründer: Jan von Wartburg und Nicolas Pfister
  • Branche: Upcycling Möbelproduzent mit eigenem Onlinevertrieb
  • Mitarbeiter*innen: 5

reWood

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Was haben Sie aus dem Studium an der BFH mitgenommen? 
Das Studium hat informativ viele unterschiedliche Bereiche abgedeckt. Der Unternehmergeist hat schon vorher in mir geschlummert, aber das Studium an der BFH hat den Funken gegeben, die Träume in die Tat umzusetzen. Alles in allem ist es nach der Berufslehre eine Horizonterweiterung der vielseitigen Möglichkeiten gewesen. Dies hat mich auch dazu bewegt, das Start-up reWood bereits während dem Studium zu gründen. 

Was hat Ihnen rückblickend während Ihrer Studienzeit an der BFH gefehlt?
Ich hätte mir bereits zu Beginn des Studiums mehr Wahlmöglichkeiten der Fächer gewünscht. So hätte man sich bereits früher und auch intensiver spezialisieren können.

Wie sieht Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit aus?
Ich arbeite zu 80% als Holzbautechniker im Ingenieurbüro Josef Kolb AG. Die restlichen 20% investiere ich bei reWood. 

Sie haben Ihr eigenes Start-up gegründet. Wie sind Sie zu Ihrem Start-up gekommen?
Wir wollten mit möglichst wenig Startkapital und ressourcenschonend ein eigenes Start-up gründen. Als uns bewusst wurde, wie viel Verpackungsmaterial in Form von Holzkisten und Paletten in den Hinterhöfen von Industrieunternehmen auf die Entsorgung wartet, war die Geschäftsidee von reWood geboren. 

Wie hat sich reWood bisher entwickelt?
Im ersten Jahr haben wir unterschiedliche Möglichkeiten am Markt ausprobiert. Somit konnten wir unsere Ausrichtung verfeinern. Im zweiten Jahr konnten wir den Umsatz verdoppeln und 2020 sogar verdreifachen. Wir haben neue Mitarbeiter eingestellt und sind in eine grössere Werkstatt umgezogen.

Was waren die grössten Herausforderungen und Erfolge bei der Gründung Ihres Start-ups?
Die Ungewissheit, was schlussendlich funktionieren wird und was nicht, hat mich oftmals beschäftigt. Die guten Feedbacks der Kunden und das Wachstum der Nachfrage motiviert. Es freut uns, dass unsere Werte und Firmenphilosophie der Nachhaltigkeit und in der Schweiz produzierten Möbel einen solch positiven Anklang finden. 

Was schätzen Sie besonders an der Selbstständigkeit?
Ich schätze die Vielseitigkeit, wie ich meine Kreativität einsetzen kann. Bildlich gesprochen darf und muss ich am Morgen ein leeres Blatt nehmen und mir überlegen, wie ich meinen Tag am besten für reWood investieren kann. 

Wie sieht der Alltag für Sie bei reWood aus?
Obwohl wir ein solch kleines Unternehmen sind, haben wir die Aufgaben klar unterteilt in Fachkraft-, Manager- und Unternehmeraufgaben. Mein Aufgabenbereich fokussiert sich vor allem darauf, am und nicht im Unternehmen zu arbeiten.

Was machen Sie als Ausgleich zum viel beschäftigten Job-Alltag?
Ich treibe gerne Sport, lese Bücher und verbringe Zeit mit meiner Frau und Freunden.

Welchen Rat geben Sie künftigen und aktuellen Studierenden mit auf den Weg?
Warte nicht auf den richtigen Moment, um deine Ideen umzusetzen. Behalte dein Ziel im Blick, plane den morgigen Tag schon heute und setze täglich kleine Schritte deines Zieles in die Tat um.

(Stand des Interviews: Mai 2021)