(in)visible
Prekäre Aufenthaltsbedingungen gehen mit omnipräsenten Belastungen, wie Perspektivlosigkeit, Familienseparation, Ausgrenzung oder Angst vor Ausweisung einher und können sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken.
Steckbrief
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Beteiligte Departemente
Gesundheit
Hochschule der Künste Bern - Institut(e) Pflege
- Forschungseinheit(en) Innovationsfeld Psychosoziale Gesundheit
- Strategisches Themenfeld Themenfeld Caring Society
- Förderorganisation BFH
- Laufzeit (geplant) 01.06.2025 - 31.01.2026
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Projektleitung
Sabrina Gröble
Sabrina Laimbacher -
Projektmitarbeitende
Anita Schürch
Prof. Dr. Heidi Kaspar
Prof. Dr. Paola Pierri
Catalina Lucia Agudin - Schlüsselwörter Prekäre Aufenthaltsbedingungen, Migration, Sans-Papiers, Psychische Gesundheit, Partizipation, Betroffenenperspektive, Bedürfnisse, gesellschaftlicher Dialog, Wissenstransfer
Ausgangslage
Ergebnisse des Forschungsprojekts ReachOut (Dep. G, aF&E Pflege) zeigen, dass Menschen in prekären Aufenthaltsbedingungen - wie Sans-Papiers und abgewiesene oder vorläufig aufgenommene Asylsuchende - omnipräsente Belastungen erfahren. Häufig sind ihre Zukunftsaussichten limitiert und sie leben in Angst vor Personenkontrollen, sind mit Familienseparationen konfrontiert und erfahren Stigmatisierung. Ihr Alltag ist von sozialer Isolation geprägt und sie führen häufig ein Leben im «Verborgenen». Während sich diese Belastungen herausfordernd auf ihre psychische Gesundheit und Gesundheitskompetenz auswirken, äusserten viele Teilnehmende das Bedürfnis nach gesellschaftlicher Sichtbarkeit, Teilhabe und Sensibilisierung für ihre Lebenswelten. Ziel des Projekts (in)visible ist es, den beschriebenen Bedürfnissen mittels partizipativen, visuellen und kreativen Methoden, wie z.B. Photovoice, Podcast oder Cultural Probes, Ausdruck zu verleihen. Zur Schaffung geeigneter Grundlagen erhielt das Projektteam eine Anschubfinanzierung des strategischen BFH-Themenfelds «Caring Society». In diesem Vorprojekt sollen Personen in prekären Aufenthaltsverhältnissen als Projektmitarbeitende gewonnen werden, um gemeinsam mit dem interdisziplinären Projektteam der BFH (Dep. G, HKB) die methodische Ausrichtung und Projektplanung für (in)visible zu entwickeln. Ein weiteres Ziel ist die Wissensgewinnung in der Anwendung partizipativer Prozesse, insbesondere mit Menschen, die als stark marginalisiert gelten.
Vorgehen
Wie im Projekt (in)visible vorgesehen, wird auch in diesem Vorprojekt ein konsequent hoher Partizipationsgrad angestrebt. Ziel ist es, vier geeignete Personen in prekären Aufenthaltsverhältnissen als gleichberechtigte Mitarbeitende für das Projektteam zu gewinnen, um gemeinsam mit ihnen die Zielsetzungen für das geplante Drittmittelprojekt zu entwickeln. Dabei sollen partizipative, visuelle und kreative Methoden definiert werden, die sowohl eine bedürfnisorientierte Sichtbarmachung, einen gesellschaftlichen Dialog, als auch einen Wissenstransfer ermöglichen – und gleichzeitig die Anonymität der Betroffenen wahren. Die im Rahmen des Vorprojekts gewonnenen Erkenntnisse zur partizipativen Zusammenarbeit mit Betroffenen sollen dokumentiert und als Wissensbasis für zukünftige Forschungsprojekte nutzbar gemacht werden.
Ergebnisse
Das erwartete Ergebnis dieses partizipativ ausgerichteten Vorprojekts ist die Ausarbeitung und Einreichung eines Drittmittelantrag bei einem geeigneten Fördergefäss für die Finanzierung des Projekts (in)visible.