Haltung bei zentraler Adipositas

Zentrale Adipositas verändert Haltung und Bewegung und erhöht Belastung und Schmerzen. Das Projekt untersucht diese Effekte und unterstützt eine bessere, personenzentrierte Versorgung.

Steckbrief

  • Beteiligte Departemente Gesundheit
  • Institut(e) Physiotherapie
  • Forschungseinheit(en) Bewegungsbiomechanik der Wirbelsäule
  • Förderorganisation SNF
  • Laufzeit (geplant) 01.05.2023 - 31.12.2026
  • Projektleitung Dr. Anastasiia Nahorna
  • Projektmitarbeitende Prof. Dr. Heiner Baur
    Prof. Dr. Stefan Schmid
    Prof. Dr. Patric Eichelberger
  • Schlüsselwörter zentrale Adipositas, viszerales Fett, abdominales Fett, Körperhaltung, Biomechanik, Rückenschmerzen, Taille-Körpergröße-Verhältnis, Anthropometrie, funktionelle Belastung, personenzentrierte Versorgun

Ausgangslage

Menschen mit zentraler Adipositas leiden häufig unter Rückenschmerzen, Beschwerden und Bewegungseinschränkungen. Dennoch bleiben posturale Faktoren in der Adipositasversorgung oft unberücksichtigt. Dieses Projekt untersucht, wie viszerales Fett biomechanische Belastungen und veränderte Bewegungsmuster im Alltag beeinflusst. Mit 3D-Bewegungsanalyse, Kraftmessplatten und Körperzusammensetzungsanalysen identifizieren wir haltungsbezogene Risikofaktoren und entwickeln Werkzeuge für die Früherkennung und verbesserte Interventionen.

Ergebnisse

Erste Ergebnisse zeigen posturale Asymmetrien und veränderte Bewegungsmuster bei Personen mit zentraler Adipositas. Viszerales Fett korrelierte mit der Intensität von Rückenschmerzen, wobei sich dieser Zusammenhang bei höheren Fettwerten abflachte – möglicherweise aufgrund kompensatorischer biomechanischer oder physiologischer Anpassungen. Einfache anthropometrische Messungen, insbesondere das Taille-zu-Körpergröße-Verhältnis, erwiesen sich als effektiv zur Identifikation zentraler Adipositas-bedingter Risiken. Im Gegensatz dazu lieferte die bioelektrische Impedanzanalyse uneinheitliche Ergebnisse. Aufgrund der kleinen Stichprobe sind weitere Studien mit grösseren und vielfältigeren Populationen erforderlich, um diese Erkenntnisse zu bestätigen.

Ausblick

Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung, posturale und funktionelle Assessments in die Adipositasversorgung zu integrieren. Künftige Forschung wird sich darauf konzentrieren, die beobachteten Muster in grösseren und multiethnischen Populationen zu validieren. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung klinischer Screening-Tools auf Basis anthropometrischer Indikatoren – insbesondere des Taille-zu-Körpergröße-Verhältnisses –, um biomechanische Belastungen frühzeitig zu erkennen und personenzentrierte Interventionen zu verbessern.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 3: Gesundheit und Wohlergehen
  • 5: Geschlechtergleichheit
  • 10: Weniger Ungleichheiten