Barrieren und Stereotypen abbauen: DEI-Studie gibt Handlungsempfehlungen

14.05.2025 Heterogenität wertschätzen und schützen: Ein wichtiger Pfeiler in einer Unternehmenskultur, um Diskriminierungen bei den Mitarbeitenden vorzubeugen. In ihrer Studie zu Diversity, Equity & Inclusion Management (DEI-Management) in der Schweiz zeigen die beiden Forscherinnen Lea Graf und Prof. Andrea Gurtner vom Institut New Work Wege im Umgang mit der Vielfalt von Mitarbeitenden auf. Ein spezifischer Fokus liegt dabei auf der Vielfaltsdimension sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität und Geschlechtsausdruck / -merkmale (LGBTIAQ+).

Das Wichtigste in Kürze

  • Über 70% der befragten Organisationen berücksichtigt die Dimension LGBTIAQ+ in ihrem DEI-Management – ein klarer Hinweis auf ihre zunehmende Relevanz.

  • Trotz breiter Anerkennung fehlen in vielen Organisationen weiterhin spezifische Massnahmen für trans und non-binäre Mitarbeitende.

  • Immer mehr Organisationen setzen auf DEI-Strategien, interne Ansprechpersonen, Controlling-Instrumente und Diversity-Labels zur Messung und Kommunikation ihres Engagements.

Die Resultate der Studie zeigen: DEI geniesst in den befragten Unternehmen und Organisationen einen hohen Stellenwert und ist gut verankert. Mehr als zwei Drittel verfügen über eine eigene DEI-Strategie und über konkrete Konzepte und Massnahmen sowie spezialisierte Ansprechpersonen oder Arbeitsgruppen. Vor dem Hintergrund, dass die Berücksichtigung der Vielfaltsdimension LGBTIAQ+ eine hohe Wertschätzung von individueller Vielfalt signalisiert und als Katalysator innerhalb eines starken DEI-Managements wirkt, ist die Berücksichtigung dieser Dimension in über 70 % der befragten Unternehmen positiv zu werten.  

Handlungsbedarf bei Massnahmen für trans- und non-binäre Mitarbeitende 

Ein deutlicher Hinweis auf die starke Verankerung des Themas ist, dass in fast 80% der befragten Unternehmen und Organisationen geoutete Führungskräfte bekannt sind. Besonders bemerkenswert ist die verbreitete Berücksichtigung der Dimension LGBTIAQ+, zunehmend auch unabhängig von einer expliziten DEI-Strategie in der Organisation. Eine vertieftere Betrachtung zeigt allerdings auch, dass die Berücksichtigung der Dimension LGBTIAQ+ zwar angegeben wird, spezifische Massnahmen für trans- und non-binäre Mitarbeitende aber weiterhin oft fehlen. Hier zeigt sich ein klarer Entwicklungsbedarf, der über ein positives Bekenntnis zur Inklusion von LGBTIAQ+ Mitarbeitenden hinaus geht. 

Über die Studie

Die 500 grössten Schweizer Unternehmen, Verwaltungen und Hochschulen wurden im Herbst 2024 bereits zum vierten Mal zur Teilnahme an der Studie Diversity, Equity & Inclusion Management (DIE-Management) in der Schweiz eingeladen. Geantwortet haben 54 Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen, aus Hochschulen und öffentlichen Verwaltungen. Davon geben 38 an, über ein DEI-Management zu verfügen. 

Erfolgsmessung von DEI-Massnahmen setzt sich durch 

Positiv zu werten im Sinne eines erfolgreichen DEI-Managements ist die gegenüber früheren Befragungen deutlich häufigere Implementierung von Controlling-Massnahmen zur Erfolgsmessung und Qualitätssicherung von DEI-Massnahmen. Auch die Auszeichnung mit einem Diversity-Label wird von vielen Organisationen als wertvolles Instrument zur Messung von Fortschritten und zur Erhöhung der Sichtbarkeit eingesetzt. 

Vielfältige Bedürfnisse erfordern laufende Anpassungen 

Die Studie zeigt, auch mit Blick auf die Ergebnisse früherer Befragungen, dass das DEI-Management ein dynamisches und wachsendes Feld ist, das kontinuierliche Aufmerksamkeit und Anpassung erfordert, um den vielfältigen Bedürfnissen aller Mitarbeitenden gerecht zu werden. So wird deutlich, dass in den Unternehmen und Organisationen ein Interesse an professioneller Unterstützung bei der Umsetzung von DEI-Massnahmen und im Bereich Community-Building und Networking besteht. Das zeigt, dass Organisationen dazu bereit sind, in die Weiterentwicklung ihrer DEI-Strategien und Vorhaben zu investieren.  Konkrete Handlungsempfehlungen in den Bereichen Leitbild, Strategie und Ziele, Führung und Organisation, externe Kommunikation und Kooperation, Qualitätsmanagement sowie insbesondere im Bereich Personal zeigen auf, wie sich Unternehmen und Organisationen weiterentwickeln können.  

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