Nutztiere in Alters- und Pflegeheimen

Für die Förderung von Wohlbefinden und psychischer Gesundheit älterer Menschen gelten tiergestützte Interventionen als vielversprechend. Während positive Effekte dokumentiert sind, fehlen Erkenntnisse zur Umsetzungspraxis und zum Tierwohl.

Steckbrief

  • Beteiligte Departemente Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften
    Soziale Arbeit
  • Institut(e) Institut Alter
  • Strategisches Themenfeld Themenfeld Caring Society
  • Förderorganisation BFH
  • Laufzeit (geplant) 01.11.2025 - 30.06.2026
  • Projektleitung Prof. Dr. Sigrid Haunberger
    Dr. Julia Moser
  • Schlüsselwörter Tiergestützte Interventionen; Alters- und Pflegeheime; Tierwohl; Nutztiere; Wirksamkeit

Ausgangslage

Tiergestützte Interventionen fördern das Wohlbefinden älterer Menschen, besonders bei Demenz oder Depression. Studien belegen weniger Agitation, mehr soziale Interaktion und reduzierte depressive Symptome. Tiere wirken als «Türöffner» für Kommunikation und unterstützen die psychische Gesundheit. In der Schweiz zeigen Praxisbeispiele, dass Tiere Erinnerungen wecken, Gespräche anregen und die Lebensqualität verbessern. Hunde und Pferde sind etabliert, Nutztiere seltener und hinsichtlich Tierwohl wenig erforscht. Für Hunde und Pferde existieren Richtlinien. Green Care Schweiz fördert Angebote, jedoch fehlen hier Standards für Nutztiere. Der Schweizer Tierschutz betont hierzu, dass es klare Rahmenbedingungen für Mensch und Tier brauche. Das «One Welfare»-Konzept verdeutlicht die Verbindung zwischen menschlichem Wohlbefinden und Tierwohl. Grundlage sind die «fünf Freiheiten»: Freiheit von Hunger, Schmerz, Angst und Möglichkeit arttypischen Verhaltens. Schutzmechanismen sollen Überlastung verhindern und Tiergesundheit sichern. Tiergestützte Interventionen haben somit hohes Potenzial zur Verbesserung der Lebensqualität, doch es besteht Forschungsbedarf, um Wirksamkeit, Rahmenbedingungen und Tierwohl systematisch zu verknüpfen.

Vorgehen

Die aufgeworfenen Themen werden in Workshops mit unterschiedlichen Akteur*innen diskutiert: a) Vertreter*innen aus Alters- und Pflegeheimen, b) Halter*innen der eingesetzten Tiere, c) übergeordnete Vereine/Verbände und d) Fachpersonen aus der Wissenschaft mit Expertise (u.a. Tierärtz*innen). Ergänzend werden zwei, drei Fallstudien in ausgewählten Alters- und Pflegeheimen durchgeführt. Ziel ist es, Nutzen und Herausforderungen von tiergestützte Interventionen mit Nutztieren differenziert zu erfassen, Kriterien für tiergerechte Rahmenbedingungen zu entwickeln und Handlungsempfehlungen für Einrichtungen zu formulieren. Damit leistet das Projekt einen innovativen Beitrag zur Qualitätssicherung in der Betreuung älterer Menschen und zur verantwortungsvollen Integration von Tiergestützte Interventionen in den institutionellen Alltag.

Dieses Projekt leistet einen Beitrag zu den folgenden SDGs

  • 3: Gesundheit und Wohlergehen