Alumni im Fokus

  • Bachelor of Science in Agronomie

Porträt Jeremias Niggli

«Die schönste Rückmeldung ist, wenn ich nach einer Beratung ein positives Feedback erhalte und ich den Eindruck habe, dass man zusammen einen Schritt weitergekommen ist.» Der Agronom Jeremias Niggli berät Landwirte und führt Praxisversuche durch. Im Interview erzählt er wie seine Zukunftspläne aussehen.

  • BSc in Agronomie, 2017
  • Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL
  • FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau)
  • Projektleiter und Berater für Bio-Ackerbau

Jeremias Niggli

Was haben Sie an der BFH studiert? Wann haben Sie Ihr Studium abgeschlossen?
BSc in Agronomie mit Spezialrichtung Pflanzenwissenschaften und Agrarökologie. Abgeschlossen habe ich im Jahr 2017.

Was haben Sie aus dem Studium an der BFH mitgenommen?
Vieles! Aus dem Studium habe ich viele gute, spannende Erinnerungen und vor allem Freundschaften mitgenommen, die bis heute anhalten. Besonders gut mag ich mich an die grosse Auswahl an Wahlfächern erinnern, die wir an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL besuchen konnten.

Was hat Ihnen rückblickend während Ihrer Studienzeit an der BFH gefehlt?
Mir hat teilweise eine kritischere Haltung gegenüber der konventionellen Landwirtschaft respektive eine vertiefte Auseinandersetzung mit der biologischen Landwirtschaft gefehlt. Bei vielen pflanzenbaulichen Themen wurde vor allem der integrierte Ansatz beleuchtet, der Biolandbau war oft nur ein Randthema. Gerade auch aufgrund der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Debatte rund um Landwirtschaft und Ernährung müsste der Biolandbau stärker im Fokus stehen.

Wie sieht Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit aus?
Ich arbeite als Projektleiter und Berater für Bio-Ackerbau am FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau). Der Praxisbezug ist für meinen Job sehr wichtig, da wir sehr viel auf den landwirtschaftlichen Betrieben unterwegs sind. Dabei hilft mir, dass ich neben der Tätigkeit am FiBL noch ein bis zwei Tage pro Woche auf einem landwirtschaftlichen Betrieb arbeite. So habe ich stets Abwechslung und verliere den Bezug zur praktischen Tätigkeit nicht. Am FiBL führen wir Praxisversuche auf Landwirtschaftsbetrieben durch. Dabei geht es um die Weiterentwicklung der Anbautechnik, um Sortenprüfung, Beikrautregulierung und viele andere Themen, welche in der Praxis aktuell sind. Während der Vegetationsperiode bin ich sehr viel draussen, in den Herbst- und Wintermonaten verbringe ich viel Zeit vor dem Computer, um neue Versuche zu planen sowie Abschlussberichte zu den vergangenen Versuchen zu schreiben.

Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf/Ihrer Tätigkeit?
Für mich ist die Mischung zwischen Forschung und Praxis sehr wichtig. In meinem aktuellen Job kann ich beides super miteinander kombinieren. Mir ist es ein Anliegen, Lösungen zusammen mit der Praxis zu finden. Besonders als junger Berater kann man von den Landwirten sehr viel lernen und von verschiedenen Betrieben viel mitnehmen. Das kann in zukünftigen Beratungssituationen eine grosse Hilfe sein.

Was war auf Ihrer beruflichen Laufbahn Ihr prägendstes Ereignis? 
Die schönste Rückmeldung ist, wenn ich nach einer Beratung ein positives Feedback erhalte und den Eindruck habe, dass man zusammen einen Schritt weitergekommen ist. 

Wie sieht Ihre berufliche Zukunft aus?
Mein Fernziel ist, einen Landwirtschaftsbetrieb zu führen. Daneben möchte ich jedoch meine jetzige Tätigkeit unbedingt in einem reduzierten Pensum weiterführen, da man viele zusätzliche Eindrücke und Ideen erhält, die für die Bewirtschaftung des eigenen Betriebes hilfreich sein können. Zudem schätze ich den Austausch mit anderen Beraterinnen und Berater, den ich durch meine Stelle habe.

Sind Sie Mitglied in einer Alumni-Organisation? Was ist für Sie ein Mehrwert der Alumni-Arbeit an Hochschulen?
Nein, ich bin kein Alumni-Mitglied.

Welchen Rat geben Sie künftigen und aktuellen Studierenden mit auf den Weg?
Nach dem Studium beginnt das eigentliche Lernen erst richtig! Da man in einem Studium keinen Beruf erlernt, braucht das Einarbeiten an einer Arbeitsstelle nach dem Studium etwas mehr Zeit und viel Energie. Das ist jedoch für alle Abgängerinnen und Abgänger gleich und gehört zu diesem beruflichen Werdegang. Man soll das Studienleben geniessen und von den vielen Wahlfächern möglichst viel profitieren. Die Kontakte zu den Mitstudierenden gilt es zu pflegen, auch nach dem Studium.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich treffe mich gerne mit Freunden, unternehme etwas mit meiner Partnerin, bin viel an der Natur oder am Arbeiten in der praktischen Landwirtschaft.

 

(Stand des Interviews: August 2020)