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  • Executive MBA Innovative Business Creation

Porträt Fabian Stooss

«Ich muss niemals arbeiten, denn ich kann erschaffen». Der gelernte Konstrukteur Fabian Stooss hat einen EMBA in Innovative Business Creation erworben und arbeitet heute als Chief Technology Officer in einer Maschinenbau Firma.

Fabian Stooss

Was hast du aus dem Studium an der BFH mitgenommen?
In erster Linie breit abgestützte Informationen, welche in der Praxis gemischt mit eigenen Erfahrungen zu Wissen umgewandelt werden können. Zudem sehr schöne Kontakte, welche ich bis heute versuche zu pflegen.

Was hat dir rückblickend während deiner Studienzeit an der BFH gefehlt?
Die teils etwas "kleinere" Betrachtungsweise von verschiedensten Themen. KMU's werden in Politik und Medien als die Basis der Schweizer Wirtschaft bezeichnet, was sie meiner Ansicht nach auch tatsächlich sind. Doch sind Lerninhalte leider häufig auf Mittel- und Grossunternehmen zugeschnitten. Hier könnte der Hebel noch etwas angesetzt werden.

Wie sieht deine aktuelle berufliche Tätigkeit aus?
Ich bin Chief Technology Officer CTO einer international tätigen Maschinenbau Firma mit Sitz im Berner Seeland. Seit zwei Jahren kümmere ich mich um viele Kleinigkeiten, organisiere, plane, reise, bin kreativ und versuche bestmöglich alle Informationen an die richtigen Stellen zu transferieren, so dass alle im Firmen-Team mit Freude und Effizienz ihre Tätigkeiten ausüben können. Denn nur so kann auch der Kunde mit der genau richtigen Qualität und Quantität zufriedenstellend bedient werden.

Du hast an der BFH ein EMBA Executive Master of Business Administration erworben - wie beurteilst du die Management-Ausbildung und unterstützt dich diese in deiner heutigen Funktion?
Natürlich ist Grundlagenwissen sowie Hard Skills in der heutigen Geschäftswelt unabdingbar. Doch hat mir die Spezifizierung in Innovative Business Creation zusätzlich die Augen geöffnet. Wie bei vielen anderen Sachen macht es auch hier die Mischung aus. Zu erlernen wie z.B. sachliche Problemstellungen mittels kreativer Prozessen gelöst werden können und zudem noch ein Geschäft entstehen kann, war eine wertvolle Erfahrung. Diese Herangehensweise lässt sich problemlos auf viele andere Geschäftssituationen adaptieren.

Was fasziniert dich an deinem Beruf/deiner Tätigkeit?
Ich kann das in einem ganz einfachen Satz zusammenfassen: "Ich muss niemals arbeiten, denn ich kann erschaffen". Mag etwas verwirrend klingen, doch bin ich Konstrukteur mit Leib und Seele. Ich kann von grossem Glück sprechen, dass ich nie nur einen Beruf erlernt habe, sondern auf Anhieb meine Berufung gefunden habe. Das Erfinden, Konstruieren und Erschaffen kann im übertragenen Sinne auch auf alle weiteren Tätigkeitsgebiete wie Verkauf oder Problemlösungen übernommen werden, was enorm faszinierend sein kann.

Was war auf deiner beruflichen Laufbahn dein prägendstes Ereignis?
Diese Frage ist schwer zu beantworten, da gibt es sicher einige welche ich gleich gewichten möchte. Angefangen von der ersten Maschine, welche komplett in deinem Kopf entsteht über zum "per Du" machen mit einem ehemaligen Geschäftsleiter bis hin zu einem unglaublichen Mentor, welcher durch sein Wesen und sein Fordern mich mitgeformt hat. Besten Dank an dieser Stelle! Wie so oft sind es die kleinen Dinge, welche dich an einer Weggabelung richtig entscheiden lassen.

Bist du Mitglied in einer Alumni-Organisation? Was ist für dich ein Mehrwert der Alumni-Arbeit an Hochschulen?
Ich bin Mitglied beim Verein Unternehmensführung der Alumni BFH. Ich versuche mindestens einmal im Jahr an einem Vortragsabend dabei zu sein. Es werden stets aktuelle Themen spannend und praxisnah präsentiert. Zudem besteht die Möglichkeit bekannte Gesichter zu treffen und sich über Themen aller Art auszutauschen. Für mich besteht der grösste Mehrwert darin, dass sich all diese Organisationen um den Austausch unter Studierenden resp. Ehemaligen kümmern, was ich als Einzelner sicherlich auch mache. Doch ist dies niemals so breit und branchenübergreifend erreichbar wie es eine Alumni-Organisation erbringt.

Welchen Rat gibst du künftigen und aktuellen Studierenden mit auf den Weg?
Seit kritisch, seit skeptisch und hinterfragt. Es ist nicht alles, vor allem bezüglich Soft Skills, für bare Münze zu nehmen was in einem Schulbuch steht. Informationen aufnehmen ist gut, doch versucht diese mit persönlichen Erfahrungen zu mischen und bildet euch daraus eure eigene Meinung und macht es zu eurem Wissen. Seit immer offen, kreativ und denkt genügend gross.

Was machst du in deiner Freizeit?
Ich habe eine gewinnbringende Insektenzucht, nein nur Spass! Ich spiele Unihockey und verbringe gerne Zeit in der Natur, sei dies mit den Wander- / Schneeschuhen an den Füssen oder dem Bike unter dem Hintern. Nebenbei finde ich die kulturelle Weiterbildung im Ausland enorm spannend. Kurz, ich reise enorm gerne, egal ob geschäftlich oder auch bei privaten Abenteuern. Dies holt einem immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und man lernt schätzen wie glücklich man sein sollte, in diesem Paradies (Schweiz) geboren worden zu sein.

(Stand des Interviews: November 2019)