• Bachelor of Science in Sozialer Arbeit

Porträt Tobias Kuhnert

«Die grosse Individualität der jungen Menschen und ihre unterschiedlichen Ressourcen und ihre Belastungen faszinieren mich. Dies macht meinen Berufsalltag spannend, abwechslungsreich und herausfordernd.» Tobias Kuhnert arbeitet heute als Sozialpädagoge und macht nebenbei den Master of Science in Sozialer Arbeit.

  • Studienabschluss: Bachelor Soziale Arbeit
  • Soziale Arbeit
  • Arbeitgeber: Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime
  • Funktion: Sozialpädagoge

Tobias Kuhnert

Was haben Sie an der BFH studiert? Wann haben Sie Ihr Studium abgeschlossen?
Ich habe Soziale Arbeit studiert und den Bachelor 2015 abgeschlossen.

Was haben Sie aus dem Studium an der BFH mitgenommen?
Das Studium hat mir das grundlegende Rüstzeug für die Tätigkeit als Sozialarbeiter/-pädagoge mitgegeben und insbesondere meine professionelle Haltung geprägt. Zudem hat es mich auch als Menschen ganzheitlich weitergebracht. Besonders viel gelernt habe ich durch kritische Dozent*innen.

Was hat Ihnen rückblickend während Ihrer Studienzeit an der BFH gefehlt?
Die Themen sexuelle, romantische und geschlechtliche Vielfalt kamen in keinem Modul vor! Das ist nicht nur schade, sondern läuft auch einem professionellen Verständnis Sozialer Arbeit entgegen. Zudem wurde soziokulturelle Animation nur marginal vermittelt – trotz dem generalistischen Anspruch.

Wie sieht Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit aus?
Ich bin Sozialpädagoge in einem teilbetreuten Wohnangebot für junge Menschen in Zürich. Zudem studiere ich im MSc Soziale Arbeit an der ZHAW im 3. Semester.

Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf/Ihrer Tätigkeit?
Die grosse Individualität der jungen Menschen und ihre unterschiedlichen Ressourcen und Belastungen. Dies macht den Berufsalltag spannend, abwechslungsreich und herausfordernd. Da die jungen Menschen bei uns schon recht selbständig sind schätze ich auch, dass ich mit ihnen ziemlich auf Augenhöhe arbeiten und kommunizieren kann.

Was war auf Ihrer beruflichen Laufbahn Ihr prägendstes Ereignis?
Ich hätte mir während dem Bachelorstudium niemals vorstellen können, in einem sozialpädagogischen Setting zu arbeiten. Da ich während der Masterthesis jedoch eine Teilzeitstelle mit tiefem Pensum benötigte und dieses in einer sozialpädagogischen Tätigkeit gefunden hatte, wagte ich diesen Schritt einfach – und bereue es nicht.

Wie sieht Ihre berufliche Zukunft aus?
Mit dem Masterabschluss werde ich (hoffentlich) breitere Perspektiven haben, aber konkrete Pläne habe ich noch nicht.

Sind Sie Mitglied in einer Alumni-Organisation? Was ist für Sie ein Mehrwert der Alumni-Arbeit an Hochschulen?
Da ich noch während dem Bachelorabschluss nach Winterthur gezogen bin und meinen Lebensmittelpunkt nicht mehr in der Region Bern habe, sah ich keinen Mehrwert in der Vernetzung mit den BFH-Alumni und bin daher nicht Mitglied.

Welchen Rat geben Sie künftigen und aktuellen Studierenden mit auf den Weg?
Engagiert euch! Sei es hochschul- oder berufspolitisch, aktivistisch oder zivilgesellschaftlich. Soziale Arbeit ohne Einsatz für die Schwächsten und Nicht-/Wenigprivilegierten ist keine Soziale Arbeit sondern höchstens Elendsverwaltung.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Ich bin leidenschaftlich Sportler, als Triathlet und im Gym. Zudem engagiere ich mich ehrenamtlich bei du-bist-du.ch und leite dort Weiterbildungsworkshops für Sozialarbeiter*innen und andere Fachpersonen zu sexueller, romantischer und geschlechtlicher Vielfalt.

(Stand des Interviews: November 2020)