Pflegerin ohne Grenzen: Miriam Kasztura

10.09.2018 BFH-Alumna Miriam Kasztura arbeitete für «Ärzte ohne Grenzen» und erhielt 2018 den «International Human Rights and Nursing Award». Heute weilt sie in der Schweiz und kombiniert zwei Teilzeitstellen.

Porträt Miriam Kasztura
«Fragen stellen, sich mit Kolleg*innen sowie den Dozierenden austauschen», rät Miriam Kasztura zukünftigen Studierenden.

Was haben Sie aus dem Studium an der BFH mitgenommen?

Einerseits war der Inhalt des Studiums sehr horizonterweiternd für mich, und ich habe neue Inputs erhalten, die mir für meine Arbeit sehr nützlich sind. Andererseits war die Atmosphäre unter den Studierenden, aber auch mit den Dozierenden sehr unterstützend, und ich habe vom Austausch mit den Kolleg*innen sehr viel lernen können.

Was hat Ihnen rückblickend während Ihrer Studienzeit an der BFH gefehlt?

Da ich nicht in Bern wohne, konnte ich natürlich nicht vollumfänglich vom Angebot der BFH, z. B. Unisport, profitieren. Bezüglich des Studiums hat mir aber nichts gefehlt.

Wie sieht Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit aus?

Ich kombiniere zwei Teilzeitstellen: Eine Stelle ist in der Grundversorgung von Studierenden auf dem Campus der ETH in Lausanne. Bei der anderen Stelle bin ich für die Implementierung eines neuen, interprofessionellen Behandlungsmodells für häufige Benutzer*innen von Notfallstationen in der Westschweiz zuständig, dies ist ein Forschungsprojekt.

Was fasziniert Sie am Pflegeberuf?

Der Kontakt mit verschiedensten Menschen, der auch einen selbst immer wieder herausfordert sowie die Vielfältigkeit und daher die vielen Möglichkeiten, die einem der Pflegeberuf bietet.

Faszinierend ist der Kontakt mit verschiedensten Menschen, der auch einen selbst immer wieder herausfordert.

Miriam Kasztura
Miriam Kasztura Pflegefachfrau

Sie wurden mit dem International Human Rights and Nursing Award 2018 ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?

Dies war ja eine totale Überraschung! Für mich bedeutet dies zum einen erst einmal eine Anerkennung des Pflegeberufs in der humanitären Hilfe. Ich habe lange für die Organisation «Ärzte ohne Grenzen» gearbeitet und daher freut mich diese Auszeichnung natürlich enorm! In den meisten Einsatzländern sind wir eine Armada von Pflegefachpersonen und eher wenig Ärzte. So stellen vor allem Pflegefachleute die Grundversorgung sowie die Qualität der Behandlung sicher. Zum anderen motiviert der Award natürlich, mich weiter für vulnerable Patientengruppen einzusetzen, sei dies im Ausland, oder hier in der Schweiz.

Sind Sie Mitglied in einer Alumni-Organisation? Was ist für Sie ein Mehrwert der Alumni-Arbeit an Hochschulen?

Ich bin Mitglied der Alumni Organisation der James Cook University in Australien, wo ich einen Master in Public Health absolviert hatte. Der Mehrwert für mich, da ich nicht physisch in Australien bin, besteht vor allem in zahlreichen Möglichkeiten zur Vernetzung.

Welchen Rat geben Sie künftigen und aktuellen Studierenden mit auf den Weg?

Einfach nicht aufgeben! Aber ein wenig praktischer: Fragen stellen, sich mit Kolleg*innen sowie den Dozierenden austauschen – dies hat mir persönlich am meisten geholfen.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich war gerade zwei Tage im Wallis am Wandern und habe jetzt Muskelkater wie blöd. Ich bin gerne draussen und bewege mich gerne – Natur ist gut für den Gemütszustand! Wenn’s dann langsam wieder dunkler wird, widme ich mich vermehrt dem Yoga – drinnen, wo’s schön und warm ist.