• Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik

Porträt Luca Feiner

Einmal IT – immer IT? Im Fall von Luca Feiner trifft dies zu. Nach einer Lehre im Informatikbereich und einem Abschluss an der Berufsmittelschule, verliess er seine Heimat in Chur und studierte Wirtschaftsinformatik am Departement Wirtschaft der Berner Fachhochschule. Im Interview erzählt er von seinem Werdegang und seiner aktuellen Position als Berater in einer Unternehmensberatungsfirma in Bern.

  • Bachelor of Science Wirtschaftsinformatik
  • Wirtschaft
  • APP Unternehmensberatung AG
  • Berater

Luca, warum hast du dich aus Chur für ein Wirtschaftsinformatikstudium an der Berner Fachhochschule (BFH) entschieden?
An der Fachhochschule in Chur war das Wirtschaftsinformatikstudium erst ab der Masterstufe möglich. Da war für mich schnell klar, dass es in Richtung Bern geht. 

Im fünften Semester des Wirtschaftsinformatikstudiums an der BFH wird eine Case-Arbeit zu einem praxisnahmen Thema und Unternehmen verlangt; dies war dein erster Kontakt mit der APP Unternehmensberatung AG (APP). Wie kam es dazu? 
Genau, dies war mein erster offizieller Kontakt. Der allererste Kontakt mit der APP war bei einem Gastvortrag im Studium; die Anfrage für die Case-Arbeit folgte erst ein Jahr später. Mein Ziel war es, eine Arbeit mit Praxisbezug zu erstellen und einen ersten Kontakt zu einem Unternehmen aufzubauen. Da kam mir dieser Vortrag wieder in den Sinn und ich habe kurzerhand bei der APP angefragt, ob sie Interesse an einer Case-Arbeit hätten.

Personen mit IT-Hintergrund sind heutzutage sehr gefragt auf dem Arbeitsmarkt. Weshalb empfindest du eine Netzwerkerweiterung trotzdem für sehr wertvoll und als Chance?
Meiner Meinung nach öffnet ein gutes Netzwerk viele Türen. Dies war auch ein Grund, die Praxisarbeit mit einem externen Partner zu machen. Hätte ich den Job nicht auf Anhieb bekommen, hätte ich dennoch wertvolle Kontakte geknüpft. Ich sehe jedoch auch während meiner jetzigen Arbeit, dass ein gutes und grosses Netzwerk sehr wichtig ist. 

Dir war es wichtig, in dieser Praxisarbeit ein sinnvolles und aktuelles Thema zu wählen. Hast du dir deshalb ein Bearbeitungsthema direkt von deinem Praxispartner geben lassen?
Genau. Ich habe die APP angefragt und sie haben mir dann einige Themen und Forschungsfragen zur Auswahl gestellt. Danach konnte ich eines auswählen und wir haben bei einem gemütlichen Gespräch unsere Erwartungen und Ziele der Arbeit abgeglichen. Anschliessend habe ich das Thema bearbeitet und mich alle zwei Wochen mit der verantwortlichen Person abgestimmt, so dass die APP und ich maximal von der Arbeit profitieren konnten.  

Ab wann hast du dir aktiv Gedanken gemacht, wie dein Übergang vom Studium ins Berufsleben aussehen könnte?
Ich wusste bereits während dem Studium, in welche Richtung meine berufliche Zukunft ungefähr gehen sollte. Die ersten konkreten Gedanken über den genauen Job und potenzielle Arbeitgeber*innen habe ich mir im 5. Semester gemacht. Dies war kurz bevor ich die APP für die Case-Arbeit angefragt habe. In dieser Phase habe ich mir überlegt, wie ich meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen und mich für einen Job nach dem Studium gut positionieren kann. Die Bewerbung auf die Stelle bei der APP folgte dann fast ein Jahr später.

Nach deiner Case-Arbeit hast du auch deine Bachelorthesis zusammen mit der APP geschrieben. Mit welchem Thema hast du dich beschäftigt?
Meine Bachelorthesis hatte den Titel «Maturitätsmodell für Schweizer E-Government Services – Operationalisierung der Dimensionen User Experience und Sichtbarkeit». Dabei konnte ich praktisch bei einem Projekt der APP mitarbeiten und untersuchen, wie die User Experience (UX) und die Sichtbarkeit bzw. Bekanntheit von E-Government-Services gemessen und verbessert werden können. Um zu den Ergebnissen zu kommen, habe ich diverse UX-Fragebögen analysiert und Literaturrecherche betrieben. Es hat sich gezeigt, dass der Einfluss der Usability und der Gestaltung der Services am grössten ist. 

Dank deiner guten Beziehung zur APP sowie einem hilfreichen Netzwerk an der BFH konntest du im September 2021 als IT-Berater bei APP starten. Wie unterschied sich der erste Arbeitstag bei der APP vom ersten Arbeitstag deiner Informatiklehre in Chur – fühltest du dich besser «gewappnet»? 
Im Bereich des Wissens und der Erfahrungen definitiv. Ich bin auch ein paar Jahre älter und habe mehr Erfahrung als beim Start ins Berufsleben. Während der Lehre konnte ich bereits früh Verantwortung übernehmen und lernte dementsprechend auch viel für das zukünftige Berufsleben. Das anschliessende Studium hat mir dann noch die notwendigen Methodiken mitgegeben, um im Job als Berater zu bestehen. Wenn man die Gefühlslage bei beiden ersten Arbeitstagen vergleicht, war es jedoch nicht sehr unterschiedlich (lacht). Ich traf in beiden Situationen auf einen neuen Job, ein unbekanntes Team und eine neue Phase im Berufsleben.

Du bist nun in der dritten Station deines Berufsweges angelangt. Hättest du im Rückblick etwas anders gemacht?
Nein. Ich würde alles nochmals genauso machen. Aus meiner Sicht hat mir die Berufslehre als Informatiker eine gute Basis für die nächsten Jahre gegeben. Mit dem Studium als Wirtschaftsinformatiker konnte ich mein Wissen im Bereich Betriebswirtschaft erweitern und neue Methodiken erlernen. Somit habe ich das Gefühl, für die Zukunft mit einem breiten Basiswissen, in technischer und auch betriebswirtschaftlicher Hinsicht, ausgestattet zu sein. 

(Interview wurde vom Departement Wirtschaft geführt)