Der Konstrukteur: Fabian Stooss

11.11.2019 Der Chief Technology Officer Fabian Stooss sieht sich als berufenen Konstrukteur. Mit den Konstruktions-Skills und seinem EMBA in Innovative Business Creation von der BFH löst er auftretende Probleme kreativ.

Porträt Fabian Stooss
«Informationen aufnehmen ist gut, doch versucht diese mit persönlichen Erfahrungen zu mischen und bildet euch daraus eure eigene Meinung und macht es zu eurem Wissen», empfielt Fabian Stooss.

Was haben Sie aus dem Studium an der BFH mitgenommen?

In erster Linie breit abgestützte Informationen, welche in der Praxis gemischt mit eigenen Erfahrungen zu Wissen umgewandelt werden können. Zudem sehr schöne Kontakte, welche ich bis heute versuche zu pflegen.

Was hat Ihnen rückblickend während Ihrer Studienzeit an der BFH gefehlt?

Die teils etwas «kleinere» Betrachtungsweise von verschiedensten Themen. KMUs werden in Politik und Medien als die Basis der Schweizer Wirtschaft bezeichnet, was sie meiner Ansicht nach auch tatsächlich sind. Doch sind Lerninhalte leider häufig auf Mittel- und Grossunternehmen zugeschnitten. Hier könnte der Hebel noch etwas angesetzt werden.

Wie sieht Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit aus?

Ich bin Chief Technology Officer CTO einer international tätigen Maschinenbaufirma mit Sitz im Berner Seeland. Seit zwei Jahren kümmere ich mich um viele Kleinigkeiten, organisiere, plane, reise, bin kreativ und versuche bestmöglich alle Informationen an die richtigen Stellen zu transferieren, sodass alle im Firmenteam mit Freude und Effizienz ihre Tätigkeiten ausüben können. Denn nur so können auch die Kund*innen mit der genau richtigen Qualität und Quantität zufriedenstellend bedient werden.

Das Erfinden, Konstruieren und Erschaffen kann im übertragenen Sinne auch auf alle weiteren Tätigkeitsgebiete wie Verkauf oder Problemlösungen übernommen werden.

Fabian Stooss
Fabian Stooss Chief Technology Officer

Sie haben an der BFH ein EMBA Executive Master of Business Administration erworben – wie beurteilen Sie die Management-Ausbildung und unterstützt Sie diese in Ihrer heutigen Funktion?

Natürlich ist Grundlagenwissen sowie Hard Skills in der heutigen Geschäftswelt unabdingbar. Doch hat mir die Spezifizierung in Innovative Business Creation zusätzlich die Augen geöffnet. Wie bei vielen anderen Sachen macht es auch hier die Mischung aus. Zu erlernen, wie etwa sachliche Problemstellungen mittels kreativer Prozesse gelöst werden können und zudem noch ein Geschäft entstehen kann, war eine wertvolle Erfahrung. Diese Herangehensweise lässt sich problemlos auf viele andere Geschäftssituationen adaptieren.

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit?

Ich kann das in einem ganz einfachen Satz zusammenfassen: «Ich muss niemals arbeiten, denn ich kann erschaffen». Mag etwas verwirrend klingen, doch bin ich Konstrukteur mit Leib und Seele. Ich kann von grossem Glück sprechen, dass ich nie nur einen Beruf erlernt habe, sondern auf Anhieb meine Berufung gefunden habe. Das Erfinden, Konstruieren und Erschaffen kann im übertragenen Sinne auch auf alle weiteren Tätigkeitsgebiete wie Verkauf oder Problemlösungen übernommen werden, was enorm faszinierend sein kann.

Was war auf Ihrer beruflichen Laufbahn Ihr prägendstes Ereignis?

Diese Frage ist schwer zu beantworten, da gibt es sicher einige, welche ich gleich gewichten möchte. Angefangen von der ersten Maschine, welche komplett in deinem Kopf entsteht übers «Duzis» machen mit einem ehemaligen Geschäftsleiter, bis hin zu einem unglaublichen Mentor, der mich durch sein Wesen und sein Fordern mitgeformt hat. Besten Dank an dieser Stelle! Wie so oft sind es die kleinen Dinge, welche dich an einer Weggabelung richtig entscheiden lassen.

Wie so oft sind es die kleinen Dinge, welche dich an einer Weggabelung richtig entscheiden lassen.

Fabian Stooss
Fabian Stooss Chief Technology Officer

Sind Sie Mitglied in einer Alumni-Organisation? Was ist für Sie ein Mehrwert der Alumni-Arbeit an Hochschulen?

Ich bin Mitglied beim Verein Unternehmensführung der Alumni BFH. Ich versuche mindestens einmal im Jahr an einem Vortragsabend dabei zu sein. Es werden stets aktuelle Themen spannend und praxisnah präsentiert. Zudem besteht die Möglichkeit, bekannte Gesichter zu treffen und sich über Themen aller Art auszutauschen. Für mich besteht der grösste Mehrwert darin, dass sich all diese Organisationen um den Austausch unter Ehemaligen kümmern, was ich als Einzelner sicherlich auch mache. Doch ist dies niemals so breit und branchenübergreifend erreichbar, wie es eine Alumni-Organisation erbringt.

Welchen Rat geben Sie künftigen und aktuellen Studierenden mit auf den Weg?

Seid kritisch, seid skeptisch und hinterfragt. Es ist nicht alles – vor allem bezüglich Soft Skills – für bare Münze zu nehmen, was in einem Schulbuch steht. Informationen aufnehmen ist gut, doch versucht diese mit persönlichen Erfahrungen zu mischen und bildet euch daraus eure eigene Meinung und macht es zu eurem Wissen. Seit immer offen, kreativ und denkt genügend gross.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich habe eine gewinnbringende Insektenzucht – nein, nur Spass! Ich spiele Unihockey und verbringe gerne Zeit in der Natur, sei dies mit den Wander-/Schneeschuhen an den Füssen oder dem Bike unter dem Hintern. Nebenbei finde ich die kulturelle Weiterbildung im Ausland enorm spannend. Kurz, ich reise enorm gerne, egal ob geschäftlich oder auch bei privaten Abenteuern. Dies holt einem immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und man lernt schätzen, wie glücklich man sein sollte, im Paradies Schweiz geboren worden zu sein.