Porträt Jsabelle Ziegler-Bürer

04.03.2019 BFH-Alumna Jsabelle Ziegler-Bürer hat an der BFH Soziale Arbeit studiert. Dank ihrer Teilzeitarbeit als Berufsbeiständin kann sie Beruf und Familie unter einen Hut bringen.

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Was haben Sie an der BFH studiert?

Ich habe meinen Bachelor of Science in Sozialer Arbeit 2016 abgeschlossen.

Was haben Sie aus dem Studium an der BFH mitgenommen?

Neben Theorien und Methoden als Werkzeuge in der Sozialen Arbeit erlangte ich in erster Linie ein vertieftes Professionsverständnis, indem ich mir bestimmte Haltungen sowie Denk- und Handlungsmuster aneignete. Dies erkannte ich allerdings erst rückblickend. Vermutlich weil es ein zumeist innerlicher Prozess ist, welcher das ganze Studium überdauert.

Was hat Ihnen rückblickend während Ihrer Studienzeit an der BFH gefehlt?

Mit dem berufsbegleitenden Studium gestartet bin ich im Jahr 2012. Es gab eine Klasse A (Vollzeit) und Klasse B (Teilzeit). Nach dem Curriculumswechsel fiel der Klassenverbund weg. Fortan besuchte man Semesterübergreifend die Vorlesungen. Das «miteinander vorwärtsgehen und sich weiterentwickeln» als Klasse hat mir anschliessend gefehlt.

Wie sieht Ihre berufliche Laufbahn aus? Was war das prägendste Ereignis?

Vor meinem Studium habe ich mehrere Jahre in der Privatwirtschaft gearbeitet, was mir bei meiner heutigen Arbeit einen grossen Vorteil verschafft. Ich bin und war es stets gewohnt, flexibel zu bleiben, mich zu organisieren und administrative Tätigkeiten zu erledigen. Zudem verschafft mir dieser berufliche Hintergrund oft einen anderen Blickwinkel.

Nach Abschluss des Studiums arbeitete ich in zwei verschiedenen Organisationen des Kindes- und Erwachsenenschutz bzw. in der Sozialhilfe. Im Sommer 2017 sind mein Mann und ich in die Ostschweiz gezogen. Seither arbeite ich als Berufsbeiständin bei der Stadt Frauenfeld. In meiner Arbeit erlebe ich immer wieder eindrückliche und ergreifende Momente. Es berührt mich zum Beispiel, wenn es den Betroffenen gelingt, trotz starren Mustern eine Veränderung herbeizuführen. So etwa bei langjährigen Besuchsrechtsstreitigkeiten.

Neben Theorien und Methoden als Werkzeuge in der Sozialen Arbeit erlangte ich in erster Linie ein vertieftes Professionsverständnis, indem ich mir bestimmte Haltungen sowie Denk- und Handlungsmuster aneignete.

Jsabelle Ziegler-Bürer
Jsabelle Ziegler-Bürer Berufsbeiständin

Wie sieht Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit aus?

Derzeit bin ich im Mutterschaftsurlaub. Bald kehre ich aber an meinen Arbeitsplatz zurück. Ich habe zuvor 80 Prozent gearbeitet und erhielt nun die Möglichkeit das Pensum auf 50 Prozent zu reduzieren. Einen Teil der Arbeit kann ich im Home Office erledigen.

Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit im Bereich der Sozialen Arbeit?

Die Arbeit mit Menschen ist nie routiniert und nicht standardisierbar. So viele Klient*innen es gibt, so viele unterschiedliche Lebensentwürfe gibt es. Das macht meine Tätigkeit abwechslungsreich, spannend und zugleich herausfordernd. Was heute funktioniert, kann morgen misslingen, eine gelingende Lösung für Situation A kann für die Situation B falsch sein.

Sind Sie Mitglied in einer Alumni-Organisation?

Ja, ich bin Mitglied im Verein Alumni BFH Soziale Arbeit.

Welchen Rat geben Sie künftigen und aktuellen Studierenden mit auf den Weg?

Während des Studiums kommt ihr vermutlich immer wieder in Situationen, in denen ihr an eure Grenzen stosst und in denen ihr euch überfordert fühlt. Lasst euch davon nicht verunsichern. Diese Erfahrungen gehören ebenfalls zum persönlichen Lernprozess und werden euch in eurer späteren Tätigkeit nützlich sein, weil sie euch innerlich stärken.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

In meiner neuen Rolle als Mami habe ich nicht viel Zeit für Hobbys. Einmal wöchentlich besuche ich den Yoga-Unterricht und in ruhigen Momenten lese ich gerne ein Buch. Daneben treffe ich mich gerne mit Freund*innen.