Der Bauingenieur: Jörg Nafzger

15.06.2023 Der Bauingenieur und BFH-Alumnus Jörg Nafzger arbeitet in Düsseldorf im Bereich der Generalplanung von Betriebshöfen. Aus seiner Studium ist im das Erasmus-Semester in besonderer Erinnerung geblieben.

Was haben Sie aus dem Studium an der BFH mitgenommen?

Ich habe die Grundlagen für meine Arbeit als Bauingenieur erlernt. Ich habe gelernt, als Ingenieur zu denken. Das bedeutet für mich, Situationen zu analysieren, die wesentlichen Aspekte zu erkennen und Lösungen zu erarbeiten.

Was hat Ihnen rückblickend während Ihrer Studienzeit an der BFH gefehlt?

Während des Studiums haben wir zu selten in Projektarbeiten mit den Architekt*innen zusammengearbeitet. Der Austausch kam daher etwas zu kurz.

Wie sieht Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit aus?

Ich arbeite bei einem Ingenieurbüro in Düsseldorf in Bereich der Generalplanung von Betriebshöfen. Zurzeit bin ich viel in Köln auf einer Baustelle als Bauleiter für den Neubau eines Tramdepots für 64 Trams. Diese Halle wird die grösste umhauste Bahn-Abstellanlage in Deutschland für kommunale Bahnen. Vorher habe ich an einem Projekt zur Anbindung des neuen Terminals 3 des Frankfurter Flughafens gearbeitet. Bevor ich nach Deutschland kam, habe ich 6 Jahre bei Kissling + Zbinden in Spiez als Projektingenieur für Strassen- und Bahnbau gearbeitet.

Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf/IhrerTätigkeit?

Bauingenieur*innen planen immer einen Prototyp. Kein Projekt ist komplett identisch zu einem anderen Projekt. Wenn ich sehe, dass ein Projekt gebaut wird, in das ich während der Planung viele Jahre grossen Effort investiert habe, ist das eine schöne Belohnung.

Ich habe die Grundlagen für meine Arbeit als Bauingenieur erlernt. Ich habe gelernt, als Ingenieur zu denken.

Jörg Nafzger
Jörg Nafzger Ingenieur

Was sind zurzeit die grössten Herausforderungen in der Baubranche?

Das grosse Thema ist BIM (Building Information Modeling). Das Thema kam erst nach meinem Studium auf und jede*r redet im Moment darüber. Die Möglichkeiten eines 3D-Planungsmodells mit Objektspezifikationen (Baukosten, Bauphasen, Baumaterial) sind riesig. Man baut sozusagen einen digitalen Zwilling des realen Bauprojekts. Hier intelligente Lösungen und Standards zu finden, die in der Praxis sinnvoll und praktikabel sind, sehe ich als grosse, aber auch spannende Herausforderung.

Welchen Rat geben Sie künftigen und aktuellen Studierenden mit auf den Weg?

Macht ein Austauschsemester im Ausland. Ich habe ein ERASMUS Semester in Dublin gemacht und werde diese Zeit sicher nie vergessen.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Ich gehe gerne auf Reisen mit meiner Frau und meiner Tochter. Ich gehe, wenn immer möglich, Kitesurfen und Snowboarden.