Die Geschäftsführerin: Isabel Sommer

14.03.2022 SAG-Geschäftsführerin Isabel Sommer stand schon mit beiden Beinen im Berufsleben, als sie sich für einen weiteren Master an der BFH entschied. Wie es dazu kam, erklärt sie im Interview.

Portrait Isabel Sommer
«Besonders gewinnbringend war für mich, dass die meisten Dozent*innen an der HAFL auch Erfahrungen ausserhalb der Lehre mit einbringen konnten», sagt Isabel Sommer.

Warum haben Sie sich für ein weiterführendes Studium an der BFH entschieden?

Nachdem ich bereits einen Bachelor in Politikwissenschaft und einen Master in Friedens- und Konfliktforschung abgeschlossen und mehrere Jahre im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich ländliche Entwicklung und Landwirtschaft gearbeitet hatte, wollte ich auch meine theoretischen Kenntnisse in diesem Bereich vertiefen. Mir war jedoch wichtig, dass ein starker Praxisbezug im Studium gegeben war. Die Schwerpunkte dieses Studiengangs an der HAFL haben für mich sehr gut gepasst.

Was haben Sie aus Ihrem Studium an der BFH für Ihren Berufsalltag mitgenommen?

Besonders gewinnbringend war für mich, dass die meisten Dozent*innen an der HAFL auch Erfahrungen ausserhalb der Lehre mit einbringen konnten. Da ich selbst bereits Berufserfahrung hatte, waren diese konkreten Beispiele sehr hilfreich. Das gleiche galt für den Austausch mit einigen Mitstudierende: viele, insbesondere internationale Studierende, hatten bereits konkrete Berufserfahrung, die sie in die Seminare einbringen konnten.

Was hat Ihnen rückblickend während Ihrer Studienzeit an der BFH gefehlt?

Obwohl offiziell möglich, war es nicht immer einfach, das Teilzeitstudium mit einer Berufstätigkeit zu vereinbaren. Möglicherweise hat sich das durch Corona mittlerweile geändert, aber damals hätte ich mir mehr Online-Angebote statt Präsenzveranstaltungen gewünscht.

Lasst euch nicht zu sehr von Studienratgebern und Berufsaussichten verunsichern.

Isabel Sommer
Isabel Sommer Geschäftsleiterin Schweizer Allianz Gentechfrei (SAG)

Wie sieht Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit aus? Was sind Ihre Aufgaben?

Ich bin Geschäftsleiterin der Schweizer Allianz Gentechfrei (SAG) und setze mich für eine langfristige Transformation des Ernährungssystems durch systemische Ansätze wie die Agrarökologie ein. In Vertretung von 26 Trägerorganisationen und Einzelmitgliedern informiert die SAG die Öffentlichkeit und die Politik kritisch zum Thema Gentechnik in der Landwirtschaft.

Zudem unterstütze ich den Verein Landwirtschaft mit Zukunft bei der Vorbereitung und Umsetzung eines Bürger*innenrates für Ernährungspolitik.

Wie sind Sie zu Ihrer aktuellen Stelle gekommen?

Ich habe mich ganz offiziell auf die Ausschreibung der SAG für die Nachfolge des vorherigen Geschäftsleiters beworben.

Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf?

Ich finde es sehr spannend an der Schnittstelle von Politik und Landwirtschaft zu arbeiten – das vereint genau meine Studien- und Interessenfelder.

Wenn ihr etwas mit Interesse und Leidenschaft macht, bringt euch das am Ende wesentlich mehr, als ein möglichst effizientes und geradliniges Studium.

Isabel Sommer
Isabel Sommer Geschäftsleiterin SAG

Wie haben Sie den Übergang vom Studium zum Beruf erlebt?

Ich habe meinen Einstieg in den Beruf über viele (teils unbezahlte) Praktika begonnen. Das war nicht immer einfach, insbesondere da es nicht viele gute Einstiegsstellen im Bereich Entwicklungszusammenarbeit gibt. 

Sind Sie Mitglied in einer Alumni-Organisation?

Nein.

Wie finden Sie den Ausgleich zu Ihrem Beruf?

Das ist eine gute Frage. Tatsächlich sind die Grenzen teilweise fliessend, da ich mich auch in meiner Freizeit ehrenamtlich für die solidarische Landwirtschaftsgenossenschaft Pura Verdura engagiere. Generell versuche ich am Abend und am Wochenende wirklich nicht zu arbeiten, um genug Zeit für meinen 2-jährigen Sohn, Familie und Freunde zu haben. Das klappt mal besser und mal weniger gut …

Welchen Rat geben Sie künftigen und aktuellen Studierenden mit auf den Weg?

Lasst euch nicht zu sehr von Studienratgebern und Berufsaussichten verunsichern. Wenn ihr etwas mit Interesse und Leidenschaft macht, bringt euch das am Ende wesentlich mehr, als ein möglichst effizientes und geradliniges Studium.