Zwischen Acker und Mischpult

31.10.2025 Grosse Maschinen und Ackerkulturen sind die Welt von Lorenz Glauser. Doch lockt ihn regelmässig das Rampenlicht als DJ Löru auf die Partybühnen der Schweiz.

Vom Traktor aufs DJ-Pult: Lorenz Glauser ist Bauer und DJ Löru zugleich. Bild: zVg
Vom Traktor aufs DJ-Pult: Lorenz Glauser ist Bauer und DJ Löru zugleich. Bild: zVg


«Es ist spannend, draussen mit Ackerkulturen und Maschinen zu experimentieren. 2023 habe ich an der BFH-HAFL mein Bachelorstudium Agronomie mit Vertiefung Pflanzenwissenschaften abgeschlossen und arbeite jetzt mit einem 40-Prozent-Pensum als Assistent im Team Verfahrenstechnik. Ich bin für den Langzeitversuch Oberacker in Zollikofen verantwortlich, wo langfristige Auswirkungen landwirtschaftlicher Bewirtschaftungsmethoden auf die Bodenqualität und -funktionen erforscht werden. Ich erledige dort Arbeiten wie Bodenbearbeitung Aussaat und Pflanzenschutz. Auf dieser Fläche kann ich zugleich auch Feldversuche für meine Masterarbeit durchführen, die ich im Sommer einreichen werde.

Auf den Acker kam ich schon früh, denn meine Eltern führen im Krauchthal einen landwirtschaftlichen Betrieb. Nach meiner Ausbildung zum Landwirt EFZ und der Berufsmaturität führte mich mein Weg an die BFH-HAFL – genau wie ich es mir schon immer gewünscht hatte. Später einmal plane ich, den elterlichen Hof zu übernehmen. Bis es so weit ist, wäre ich nach meinem Masterabschluss gerne weiterhin im Bereich Feldversuche oder Forschung tätig.

«Mich fasziniert, wie Musik Menschen bewegen kann.»

  • Lorenz Glauser Agronom und DJ

In der Oberstufe kam zu meiner Leidenschaft für die Landwirtschaft noch die Musik hinzu. Schon damals war ich stets auf der Suche nach dem neuesten Sound auf meinem Nokia-Handy und macht erste Versuche mit einer DJ-Software. 2016, mit knapp 16 Jahren, durfte ich erstmals öffentlich auflegen –von neun bis zehn Uhr abends und fast ohne Publikum. Meine Mutter brachte mich damals zum Auftritt und holte mich wieder ab (lacht). Trotzdem dachte ich danach: Genau das will ich machen. Mich fasziniert, wie Musik Menschen bewegen kann.

Heute spiele ich an Events vor bis zu 3’000  Menschen in der ganzen Deutschschweiz. Neben dem Auflegen kümmere ich mich gerne auch um die gesamte Eventtechnik. Als Vorbereitung auf meine Auftritte lade ich neue Songs herunter und organisiere sie in Ordnern und Playlists. Welche Tracks ich spiele, entscheide ich spontan, je nach Stimmung des Publikums. Dank Social Media habe ich in dieser schnelllebigen Zeit den Anschluss an mein Publikum. Was heute im Trend ist, kann vier Wochen später schon wieder vorbei sein. Das ist spannend und zu einem finanziellen Standbein geworden. Mittlerweile werde ich von den Veranstaltern angefragt und kann mir aussuchen, wo ich auftreten möchte. Vollzeit möchte ich das trotzdem nicht machen, weil mich die Agronomie einfach zu sehr interessiert.»


Der Artikel stammt aus: focusHAFL 1/25

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