• Master of Science in Engineering

Porträt Martina Küng

«Ich sah die längere Lücke zwischen meinem Bachelor- und Masterstudium als echte Chance. Ich hatte die Gelegenheit, mich zuerst in einen Themenbereich einzuarbeiten und konnte meinen Master an der AHB sehr spezifisch auswählen.» Martina Küng hat sich nach ihrem Bachelor Umweltingenieurwesen für einen Master in Engineering an der BFH entschieden. Im Interview erzählt sie über ihre Motivation für das weiterführende Studium und ihre bisherige berufliche Laufbahn.

  • Master of Science BFH in Engineering mit Vertiefung Wasserbau
  • Architektur, Holz und Bau
  • Holinger AG (80%) und Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute VSA (15%)
  • Projektleiterin und Gewässerökologin bei Holinger AG / Leiterin CC Gewässer beim VSA

Was haben Sie aus Ihrem Studium an der BFH mitgenommen?
Da ich kein Bauingenieur-Grundstudium mitbrachte, waren viele Vorlesungen an der BFH für mich Neuland und sehr interessant. Es war teilweise streng, die Grundlagen aufzuarbeiten, habe aber sehr viel Neues gelernt. Ich habe ein technisches Verständnis mit dem Bauingenieurstudium aufgebaut, welches mir bis dahin bei der alltäglichen Arbeit als Gewässerökologin vollständig gefehlt hatte.

Warum haben Sie sich für ein weiterführendes Studium an der BFH entschieden?
Ich habe als Grundstudium ein Umweltingenieurstudium an der ZFH gemacht und habe mich entschieden, den Master vertieft in einem technisch verwandten Bereich zu machen. Ich wollte mein Systemverständnis zum Thema Gewässer erweitern, um nicht nur den Teil Ökologie bearbeiten zu können. Der Bauingenieurmaster mit Vertiefung Wasserbau an der BFH hat mich dann überzeugt. Zuerst musste ich aber gewisse Module nachholen, welche mir in meinem Grundstudium fehlten (Hydraulik, Statik und Bodenmechanik), bevor ich dann mit dem Master beginnen konnte.

Was hat Ihnen rückblickend während Ihrer Studienzeit an der BFH gefehlt?
Es gab zu wenig Module, bei denen spezifisch Themen zu Wasserbau vertieft wurden. Es wäre wertvoll, wenn hier ein breiteres Angebot aufgebaut werden könnte.

Als Gewässerökologin und Projektleiterin haben Sie beruflich mit «Gewässern» zu tun, war das schon immer Ihr Ziel in diesem Bereich zu arbeiten?
Ich hatte schon immer Freude an Gewässern, konnte mir aber auch vorstellen, in einem anderen Umweltbereich zu arbeiten. Im letzten Jahr des Grundstudiums hatten wir dann aber ein Modul Gewässerökologie & Revitalisierung, welches mir total gefallen hat. Nach dem Bachelor Studium habe ich eine Stelle bei einem Gewässerökologiebüro gefunden.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Arbeitsalltag, was weniger gut?
Mir gefällt die Vielseitigkeit meiner Arbeit. Ich arbeite im Ingenieurbüro in der Schnittstelle zwischen Bau und Ökologie und habe so ganz unterschiedliche Fragestellungen und Projekte. Für gewässerökologische Aufträge bin ich oftmals draussen und beurteile unterschiedliche Aspekte eines Baches. Für Aufträge in der Siedungsentwässerung und dem Wasserbau baue ich auch einmal ein hydraulisches Modell auf oder befasse mich mit Kapazitäten von Leitungen.
Mit der Tätigkeit beim VSA als Leiterin des CC Gewässer habe ich noch ganz andere Aufgaben: Organisation und Koordination aller Belange des Kompetenzzentrums Gewässers.

Hätten Sie im Rückblick in Ihrer beruflichen Laufbahn etwas anders gemacht?
Nein, ich bin zufrieden mit meinen Ausbildungen und Berufserfahrungen. Mein Arbeitsfeld gefällt mir und ich sehe auch viel Potenzial, mich selbst weiterzuentwickeln und den Bereich Gewässer aktiv mitzugestalten. 

Sind Sie Mitglied in einer Alumni-Organisation? Was ist für Sie ein Mehrwert der Alumni-Arbeit an Hochschulen?
Nein ich bin nicht Mitglied in der Alumni-Organisation.

Welchen Rat geben Sie künftigen und aktuellen Studierenden mit auf den Weg?
Ich sah die längere Lücke zwischen meinem Bachelor- und Masterstudium als echte Chance. Ich hatte die Gelegenheit, mich zuerst in ein Themenbereich einzuarbeiten und konnte meinen Master dann sehr spezifisch auswählen. Zudem war meine Motivation sehr hoch, da ich schon lange nicht mehr Wissen auf dem Silbertablett serviert bekommen hatte. 

Wo fahren Sie am liebsten in die Ferien?
Ich mache sehr gerne Kanuferien auf der ganzen Welt. Letztes Jahr war ich mit dem Kanadier in der Mongolei und habe einen Fluss befahren. Das war ein Abenteuer.

(Stand des Interviews: April 2022)