• Master of Science in Life Sciences

Porträt Isabel Sommer

«Ich finde es sehr spannend, an der Schnittstelle von Politik und Landwirtschaft zu arbeiten – das vereint genau meine Studien- und Interessenfelder.» Ein Bachelorstudium, zwei Masterstudiengänge und mehrere Jahre Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich ländliche Entwicklung und Landwirtschaft, Isabel Sommer erzählt im Porträt über ihren beruflichen Werdegang und was sie dazu bewogen hat, den Master in Life Sciences - Agrarwissenschaften an der HAFL zu absolvieren.

  • Master of Science in Life Sciences – Agrarwissenschaften, Wertschöpfungsketten und ländliche Entwicklung, 2019
  • Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL
  • Schweizer Allianz Gentechfrei (SAG) und Landwirtschaft mit Zukunft (LmZ)
  • Geschäftsleiterin SAG

Warum haben Sie sich für ein weiterführendes Studium an der BFH entschieden?
Nachdem ich bereits einen Bachelor in Politikwissenschaft und einen Master in Friedens- und Konfliktforschung abgeschlossen und mehrere Jahre im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit im Bereich ländliche Entwicklung und Landwirtschaft gearbeitet hatte, wollte ich auch meine theoretischen Kenntnisse in diesem Bereich vertiefen. Mir war jedoch wichtig, dass ein starker Praxisbezug im Studium gegeben war und die Schwerpunkte dieses Studiengangs an der HAFL haben für mich sehr gut gepasst.

Was haben Sie aus Ihrem Studium an der BFH für Ihren Berufsalltag mitgenommen?
Besonders gewinnbringend war für mich, dass die meisten Dozent*innen an der HAFL auch Erfahrungen ausserhalb der Lehre mit einbringen konnten. Da ich selbst bereits Berufserfahrung hatte, waren diese konkreten Beispiele sehr hilfreich. Das gleiche galt für den Austausch mit einigen Mitstudent*innen: viele, insbesondere internationale Student*innen, hatten bereits konkrete Berufserfahrung, die sie in die Seminare einbringen konnten.

Was hat Ihnen rückblickend während Ihrer Studienzeit an der BFH gefehlt?
Obwohl offiziell möglich, war es nicht immer einfach das Teilzeitstudium mit einer Berufstätigkeit zu vereinbaren. Möglicherweise hat sich das durch Corona mittlerweile geändert, aber damals hätte ich mir mehr Onlineangebote statt Präsenzveranstaltungen gewünscht.

Wie sieht Ihre aktuelle berufliche Tätigkeit aus? Was sind Ihre Aufgaben?
Ich bin Geschäftsleiterin der Schweizer Allianz Gentechfrei (SAG) und setze mich für eine langfristige Transformation des Ernährungssystems durch systemische Ansätze wie die Agrarökologie ein. In Vertretung von 26 Trägerorganisationen und Einzelmitgliedern informiert die SAG die Öffentlichkeit und die Politik kritisch zum Thema Gentechnik in der Landwirtschaft.

Zudem unterstütze ich den Verein Landwirtschaft mit Zukunft bei der Vorbereitung und Umsetzung eines Bürger*innenrates für Ernährungspolitik.

Wie sind Sie zu Ihrer aktuellen Stelle gekommen?
Ich habe mich ganz offiziell auf die Ausschreibung der SAG für die Nachfolge des vorherigen Geschäftsleiters beworben.

Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf?
Ich finde es sehr spannend an der Schnittstelle von Politik und Landwirtschaft zu arbeiten – das vereint genau meine Studien- und Interessenfelder.

Wie haben Sie den Übergang vom Studium zum Beruf erlebt?
Ich habe meinen Einstieg in den Beruf über viele (teils unbezahlte) Praktika begonnen, das war nicht immer einfach, insbesondere da es nicht viele gute Einstiegsstellen im Bereich Entwicklungszusammenarbeit gibt. 

Sind Sie Mitglied in einer Alumni-Organisation? Was ist für Sie ein Mehrwert der Alumni-Arbeit an Hochschulen?
Nein.

Wie finden Sie den Ausgleich zu Ihrem Beruf?
Das ist eine gute Frage, tatsächlich sind die Grenzen teilweise fliessend, da ich mich auch in meiner Freizeit ehrenamtlich für die solidarische Landwirtschaftsgenossenschaft Pura Verdura engagiere. Generell versuche ich am Abend und am Wochenende wirklich nicht zu arbeiten um genug Zeit für meinen 2-jährigen Sohn, Familie und Freunde zu haben. Das klappt mal besser und mal weniger gut…

Welchen Rat geben Sie künftigen und aktuellen Studierenden mit auf den Weg?
Lasst euch nicht zu sehr von Studienratgebern und Berufsaussichten verunsichern, wenn ihr etwas mit Interesse und Leidenschaft macht, bringt euch das am Ende wesentlich mehr, als ein möglichst effizientes und geradliniges Studium.


(Stand des Interviews: März 2022)