Neue Generation von Linearachsen

01.09.2025 Wie lassen sich Antriebssysteme in der Industrie kompakter, intelligenter und effizienter machen? Mit dieser Frage lancierten das Startup Compact Motion und das Labor für Robotik des Institute for Human Centered Engineering der BFH ein gemeinsames Forschungsprojekt. Heute steht fest: Die erzielten Ergebnisse markieren eine neue Ära für Linearachsen.

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem Innosuisse-Projekt entwickelten das Startup Compact Motion und Forschende des Labors für Robotik (HuCE-roboticsLab) eine neuartige Generation von Linearachsen für die Industrieautomation.

  • Der Linearmotor Rhino-100 integriert die Motorsteuerung direkt in die Motoren.

  • Das kompakte und leistungsfähige System führt zu Einsparungen bei Kosten und Montageaufwand.

Mit der Vision, Handling-Systeme für die Industrieautomation kompakter, intelligenter und leistungsfähiger zu machen, entwickelte das Startup Compact Motion den Prototyp der Linearachse Rhino-100. Schnell wurde klar: Das Potenzial ist enorm, doch bis zur Serienreife galt es, entscheidende technische Hürden zu überwinden.

Der neuartige Linearmotor Rhino-100 von Compact Motion.
Der neuartige Linearmotor Rhino-100 von Compact Motion.

HuCE - Labor für Robotik

Das Know-How unseres Labors für Robotik (HuCE-roboticsLab) reicht von der industriellen bis zur mobilen Robotik. In unseren Recherchen fokussieren wir uns auf die kollaborative Robotik.
Unsere Forschungsprojekte, mit dem Schwerpunkt in kollaborativer Robotik, finden Anwendung in der Industrie 4.0 und in der Medizin.

Institute for Human Centered Engineering – Labor für Robotik

Von der Idee zum Forschungsprojekt

Gemeinsam mit dem Labor für Robotik des Institutes for Human Centered Engineering (HuCE-roboticsLab) startete Compact Motion deshalb ein Forschungsprojekt. Eine der zentralen Herausforderungen war das thermische Verhalten des Prototyps.  Auch fehlte eine Möglichkeit, die Antriebseigenschaften zuverlässig zu messen. Zudem stellte sich die Frage, wie ein Linearmotor für vertikale Anwendungen im ausgeschalteten Zustand seine Position halten kann, ohne auf externe Gewichtsausgleiche angewiesen zu sein – ein bekanntes Manko herkömmlicher Linearmotoren. Schliesslich galt es auch, eine Lösung für die aufwändige Verkabelung mehrerer Achsen zu finden.

Beeindruckende Resultate

Die Zusammenarbeit brachte beeindruckende Resultate. Die BFH entwickelte einen Testbench, mit dem sich sämtliche Antriebseigenschaften systematisch erfassen lassen. Mit modernsten Simulationsmethoden wurde eine integrierte Counterbalance konstruiert, die sich inzwischen als Alleinstellungsmerkmal herauskristallisiert hat. Das thermische Verhalten konnte durch Modellierung und gezielte Optimierungen entscheidend verbessert werden, sodass die Achse nun zuverlässig im Dauerbetrieb eingesetzt werden kann. Darüber hinaus entstanden neuartige Konzepte für Kommunikation und Energieversorgung.

Grundlage für die nächste Generation

Mit diesen Fortschritten hat Compact Motion nicht nur entscheidende technologische Herausforderungen gemeistert, sondern auch die Grundlage für eine neue Generation von Antriebssystemen gelegt. Die Weiterentwicklung der Motortechnologie ermöglicht es, verschiedene Achsmodelle modular anzubieten und den Schritt in die Serienproduktion vorzubereiten.

Das Ergebnis: ein kompakter, leistungsfähiger und intelligenter Antrieb, der das Potenzial hat, die industrielle Automation nachhaltig zu verändern.

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